Jahresbericht des Open Knowledge Foundation Deutschland e.V. 2020

Unser Jahresbericht enthält detaillierte Angaben zu den Entwicklungen unserer Organisation und unserer Projekte.

Kapitel 1

Einleitung

Der Jahresbericht steht auch als PDF-Version zur Verfügung. Die Versionen unterscheiden sich lediglich in Layout und Bebilderung.

Die Coronakrise hat das Jahr 2020 geprägt. Der Schutz der Gesundheit von unseren Familien, Freunden und der Gesellschaft insgesamt hat den Alltag bestimmt. Das hat natürlich auch die Arbeit der OKF vor viele neue Herausforderungen gestellt. An unserer Vision und den mit ihr verknüpften Forderungen und Projekten hat sich allerdings nichts geändert. Ganz im Gegenteil. Ohne Offenheit und Teilhabe lassen sich die mit der Coronakrise verbundenen Herausforderungen nicht lösen. Civic Tech, Open Government und Offene Bildung sind wichtiger denn je, um die in der Gesellschaft verankerte Expertise und Engagement zur Krisenbewältigung und zur Stärkung unseres Gemeinwesen zu nutzen.

Wir haben 2020 wieder viel geschafft. Wir haben neue Formate entwickelt, wie den Public Interest Podcast und den Community Talk, virtuelle Veranstaltungen wie das Forum Open Education und das Forum Offene Stadt ko-konzipiert und durchgeführt und Kampagnen wie Topf Secret wurden weitergeführt und wie Klimagebäudecheck neu gestartet. In allen Projekten haben wir viel Energie freigesetzt und Neues ausprobiert. 2020 war das Jahr, in dem wir unsere erste mehrjährige Kernfinanzierung mit Luminate festzurren konnten. Ein großer Erfolg für unsere harte Arbeit. Desweiteren haben wir in diesem Jahr die ersten Meilensteine unseres neuen Governance Modells umsetzen können, um uns als Organisation besser und nachhaltiger aufzustellen. Wichtigstes Element ist die Einführung von Zirkeln, die quer über die Projekte gehen, und übergreifende Themen wie Personal, Policy und Kommunikation behandeln. Dies hat sich gerade in der Pandemie als sehr hilfreich und funktional erwiesen und den Teamgeist gestärkt. Das Governance Modell und die Arbeit in den Zirkeln soll auch dazu dienen, die Zusammenarbeit zwischen Team, Geschäftsführung und Vorstand in relevanten Prozessen und Fragen der Organisationsentwicklung zu stärken.

Wir arbeiten seit vielen Jahren an Themen wie Offene Verwaltungsdaten, Open Source, Digital Literacy und Informationsfreiheit; 2020 war das Jahr, in dem zumindest einige dieser Themen weit oben auf der politischen Tagesordnung zu finden waren: die Bundesregierung hat einen Entwurf für eine Datenstrategie vorgelegt und die deutsche EU-Ratspräsidentschaft wollte die digitale Souveränität voranbringen. Diese Prozesse haben wir kritisch begleitet und uns immer wieder in den politischen Diskurs eingebracht. Wir erkennen viel politischen Willen zur Veränderung und das Bekenntnis zur Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Organisationen. Aber es bleibt noch viel Luft nach oben. Es bleibt für zivilgesellschaftliche Organisation weiter schwierig, zu politischen Akteuren durchzudringen und die viele gute Rhetorik kann den Mangel an konkreter Umsetzung nicht aufwiegen. Dennoch blicken wir optimistisch nach vorne. Denn unsere Themen hatten noch nie so viel Aufmerksamkeit in Gesellschaft und Politik wie 2020.

Hinter der OKF stehen auch 2020 neben den hauptamtlichen Teammitgliedern lokale OK-Labs in ganz Deutschland und zahlreiche Ehrenamtliche aus vielen Bereichen, die jeweils in ein breites Netzwerk aus Zivilgesellschaft, Politik oder Verwaltung eingebunden sind. Alle Projekte werden von unseren Teammitgliedern oder Ehrenamtlichen selbst angestoßen und basieren auf praktischen Erfahrungen und leidenschaftlichem Interesse an den jeweiligen Themen. Die so entstehenden Initiativen sind immer wieder wegweisend, sodass sich die OKF zu einer der führenden Organisationen in den Bereichen Rechtsstaatlichkeit, Transparenz und Rechenschaft, Zugang zu Wissen und Teilhabe, digitale Kompetenz und öffentliche Kontrolle zählen darf.

Ohne unsere Mitglieder und Ehrenamtlichen wären die Erfolge der letzten Jahre nicht möglich gewesen. Ohne die Mitstreitenden in den Labs wären Open Government, Open Data und Co. in vielen Kommunen noch heute bloß theoretische Konzepte. Ohne unsere Mentor:innen und Coaches wären Projekte wie Jugend hackt und der Prototype Fund nicht denkbar. Und die vielen Spender:innen machen unsere Arbeit mit kleinen und großen Beiträgen erst möglich. Wir sind unglaublich dankbar für die breite Unterstützung und nehmen diese als Ansporn, unsere Themen weiterhin mit Herzblut und Leidenschaft zu verfolgen.

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Euer Vorstand

Kapitel 1.1

Gegenstand des Berichts

Geltungsbereich

Der folgende Bericht blickt zurück auf die Arbeit der Open Knowledge Foundation Deutschland im Jahr 2020. Im Bericht werden die wichtigsten Aktivitäten zusammengefasst, die Arbeitsweise der Organisation beschrieben sowie alle Projekte in Kürze dargestellt. Der abschließende Teil des Berichts umfasst Informationen zur Organisationsstruktur und den Finanzen.

Sitz der Organisation ist die Singerstraße 109 in 10179 Berlin.

Die Open Knowledge Foundation Deutschland ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein, Vereinsregister-Nr. VR 30468 B. Die Inhalte dieses Berichts sind, sofern nicht anders angegeben, nach Creative Commons 4.0 Attribution lizensiert.

Anwendung des SRS

Der vorliegende Jahresbericht ist nach dem Social Reporting Standard strukturiert. Aufgrund der großen Anzahl einzelner Projekte ist die Organisationsstruktur auf die Organisation insgesamt bezogen dargestellt.

Berichtszeitraum und Berichtszyklus

Die Finanzberichterstattung bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2020. Alle anderen Fakten reichen teilweise bis zur Gründung im Februar 2011 zurück. Es wird im jährlichen Turnus berichtet.

Ansprechperson

Fragen zum Bericht können gern an info@okfn.de gerichtet werden.

Kapitel 1.2

Das war 2020 für uns

2020 war nicht nur wegen der Coronapandemie ein außergewöhnliches Jahr. Bei uns wurden neue Formate gelauncht, Klagen gewonnen und viel an der gesellschaftlichen Wirkung unserer Themen gearbeitet. Dies sind zehn Schlaglichter unserer Arbeit in diesem Jahr:

1. Jugend hackt eröffnet drei neue Labs und startet den Community Talk.

In diesem Jahr eröffnete Jugend hackt drei neue Labs in Cottbus, Heilbronn und Heidelberg. Zusammen mit den 2019 gestarteten Pilot-Labs in Fürstenberg und Ulm gibt es damit an fünf deutschen Orten ein regelmäßiges Angebot von Jugend hackt mit Workshops, Vorträgen und offenen Nachmittagen. Und seit Ende April hat Jugend hackt ein neues regelmäßiges Online-Format. Im Community Talk steht seitdem alle drei Wochen eine Person aus der Community mit ihrem Thema im Mittelpunkt.

2. Das Forum Open Education präsentiert Lösungen für Offene Bildung.

Offene Bildung stärken: Zusammen mit Wikimedia und dem Bündnis Freie Bildung haben wir 2020 erneut das Forum Open Education veranstaltet und darüber hinaus das ganze Jahr über gemeinsam mit politischen Entscheidungsträger:innen an konkreten Forderungen für neue Bildungsstrategien, insbesondere dem Einsatz von Open Educational Resources, gearbeitet. Die Ergebnisse reichen von konkreten Konzepten - wie das Lernen in regionalen Netzwerken - bis hin zu gemeinsamen Positionen und zeigen Visionen und Lösungsansätze für eine zeitgemäße Bildung.

3. FragDenStaat schreibt Rechtsgeschichte (und dreht ein Musikvideo).

Frontex-Klage, Seehofers Twitter-PMs, Coronapapier des BMI, Topf Secret und mehr: Bei FragDenStaat war viel los. Im Herbst schreibt FragDenStaat zudem Rechtsgeschichte! Endlich gibt es ein Urteil gegen das Zensurheberrecht: Das Landgericht Köln hat entschieden, dass die Veröffentlichung eines Glyphosat-Gutachtens keine Urheberrechtsverletzung ist. Damit ist der Fall aber noch nicht beendet und geht in die nächste Instanz. Und im Winter schreibt FragDenStaat Musikgeschichte….äh…fast: Das Musikvideo „Wer fragt den Staat?” erfreut sich im Netz großer Beliebtheit.

4. In Bielefeld startet ein OK Lab und in Hamburg findet das Forum Offene Stadt statt.

Am 25. Juni startete das neu gegründete OK Lab Bielefeld. Zum digitalen Kick-Off stellten sie ihre Partner:innen und spannende erste Projekte vor, u.a. zu umweltfreundlichem und sicherem Stadtverkehr mit der Initiative Radentscheid Bielefeld. Am 6. November richtete Code for Germany in Kooperation mit der Körber-Stiftung wieder das Forum Offene Stadt aus. Wie gestalten wir die Stadt der Zukunft? Wie können wir Krisen partizipativ bewältigen? Diese und viele andere Fragen diskutierten wir interaktiv auf der großen virtuellen Konferenz.

5. Unsere Forderungen tragen wir in gesellschaftspolitische Diskussionen.

„Aus der Krise lernen: Digitale Zivilgesellschaft stärken!” Mit zahlreichen Organisationen, die sich für eine unabhängige digitale Infrastruktur und freien Zugang zu Wissen einsetzen, forderten wir Anfang April: „Der Aufbau eines gemeinwohlorientierten digitalen Ökosystems muss endlich politische Priorität bekommen!“ Im Rahmen der Beratungen zum Stand von Open Government in Deutschland und zur Datenstrategie der Bundesregierung haben wir unsere Forderungen nach Infrastrukturförderung, Transparenz und Offenen Verwaltungsdaten in die Politik getragen.

6. Die OKF bekommt eine neue Geschäftsführung und 4 neue Vorstandsmitglieder.

Im Januar hat mit Henriette Litta eine erfahrene neue Geschäftsführung begonnen. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Umsetzung unseres neuen Governance Modells und die Steuerung des Prozesses der weiteren Organisationsentwicklung. Wir haben zudem unseren Vorstand erweitert und mit Lea Gimpel, Stefan Heumann, Gabriele C. Klug und Julia Reda wahnsinnig spannende Menschen neu dazu gewonnen.

7. WirVsVirus entfacht eine Diskussion um Nutzen und Nachhaltigkeit von Hackathons.

Der große WirVsVirus-Hackathon im März beschäftigte uns das ganze Jahr. Anfangs waren wir begeistert von der Schubkraft der Initiative, und vom Potenzial, damit auf Bundesebene zivilgesellschaftliche Digitalisierungsprojekte voranzubringen. Der Hackathon selbst erntete viel berechtigte Kritik. Die Diskussion über Nutzen, Nachhaltigkeit und Versäumnisse einer solchen Veranstaltung beschäftigte die netzpolitische Szene noch lange nach der Veranstaltung. Auch für uns prägte es den Diskurs mit unserer ehrenamtlichen Community. Gedanken über Hackathons aus dem Code for Germany Netzwerk finden sich in einem Handbuch und einem Leitfaden How to Hackathon.

8. Der Prototype Fund geht in die Verlängerung.

Seit August können sich wieder Entwickler:innen und Teams mit ihrer Idee für innovative Open-Source-Software für die erste von 8 weiteren Förderrunden bewerben. Bis April 2025 steht die Förderung durch das BMBF nun fest. Anfang des Jahres starteten wir unseren neuen „Public Interest Podcast”. Im Dezember veröffentlichten wir die Broschüre „Community-Technologien von Nutzer:innen für Nutzer:innen“. Die digitale Zivilgesellschaft zeigt ständig ihr großes Engagement – und hat in der Coronakrise vollends bewiesen, dass sie unser (digitales) Leben besser macht.

9. Live & in Farbe: Auf dem Energyhack wird gebastelt, geschraubt und genetzwerkt.

Mit dem Energyhack im September fand unsere einzige größere Live & Hybrid- Veranstaltung in diesem Jahr statt. Unter dem Motto „Energie für eine effiziente Stadt” wurde im Berliner Engelnest gebastelt, geschraubt und genetzwerkt. Dadurch hatten wir die Chance, weitere Betriebe der Daseinsvorsorge, der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz als Unterstützer und Bereitsteller von offenen Daten zu gewinnen. Mit der neuen Infralab Berlin Location und genügend Außenfläche hatten wir den perfekten Ort für die Veranstaltung in Coronazeiten.

10. Die WikiPaka-WG kommt auch virtuell zusammen.

Jedes Jahr klingt traditionell auf dem Congress aus. In diesem Jahr war das ein bißchen anders, aber auch sehr schön! Der jährliche CCC-Congress vom 27. bis 30. Dezember fand aber natürlich wie so vieles dieses Jahr virtuell statt – unter dem Titel rC3. Auch die WikiPaka-WG, seit einigen Jahren Ort und Bühne der Communities von OKF DE, Wikimedia und weiteren Freund:innen der Offenheit, wurde zum Stream und liebevoll virtuell gestaltet und eingerichtet. Es war eine Freude.

Kapitel 1.3

Wonach wir streben

Unsere Vision für eine offene, gerechte und inklusive Gesellschaft

Die OKF DE setzt sich dafür ein, dass unsere Demokratie gestärkt, das gesellschaftliche Miteinander gefördert wird und sich staatliches und gesellschaftliches Handeln am Gemeinwohl orientieren. Wir streben nach einer offenen, inklusiven und gerechten Gesellschaft. Digitale Technologien können uns helfen, diese Ziele zu erreichen, sofern sie aktiv von uns allen gestaltet werden. Wir verstehen uns als Teil einer aktiven Zivilgesellschaft, die den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer offenen Wissensgesellschaft gestaltet und vorantreibt. Wir stärken und fördern die Mündigkeit (Selbstbestimmung und Eigenverantwortung im Sinne der Aufklärung) und Selbstwirksamkeit von Menschen, die Teil der Zivilgesellschaft sind. Dabei fördern wir den freien Zugang zu Informationen und die Aneignung digitaler Kompetenzen, damit Menschen informierte Entscheidungen treffen und sich aktiv in soziale, gesellschaftliche und demokratische Prozesse einbringen und diese gestalten können.

Zu den Grundvoraussetzungen für eine offene, inklusive und gerechte Gesellschaft gehören folgende Bausteine, die gleichermaßen die Schwerpunkte unserer Arbeit darstellen:

! Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte

ein demokratisch verfasster Rechtsstaat, der Grundrechte wie Informations-, Meinungs-, Versammlungs-, und Pressefreiheit sowie demokratische Teilhabe garantiert;

! Transparenz und Rechenschaft

öffentliche Institutionen in Politik und Verwaltung, die Transparenz herstellen indem sie die Öffentlichkeit proaktiv über ihr Handeln informieren und Rechenschaft ablegen;

! Zugang und Teilhabe

freier Zugang zu Bildung und Wissen für alle Menschen damit sie informierte Entscheidungen treffen und sich aktiv an sozialen und politischen Prozessen beteiligen können;

! Digitale Kompetenz

einen selbstbestimmten und aufgeklärten Umgang mit digitalen Technologien, Medien, Informationen und Wissen;

! Öffentliche Kontrolle

eine aktive Zivilgesellschaft und unabhängige Medien, die das Handeln von Politik, Verwaltung und Wirtschaft kritisch beobachten, um auf Missstände hinzuweisen und Machtmissbrauch und Korruption aufzudecken.

Wir wollen die politische Agenda rund um unsere Themen mit Projekten und Beispielen aus der Praxis bereichern. Oftmals nutzen wir die Erfahrungen aus der Praxis als Argumente unserer Advocacy-Arbeit. Viele dieser Beispiele stammen aus der Arbeit von und mit Ehrenamtlichen (z.B. OParl, kleineAnfragen). Wir arbeiten häufig zusammen mit mehr oder weniger festen Netzwerken von Freiwilligen: Bei Code for Germany steht das ehrenamtliche Engagement im Mittelpunkt. Aber ehrenamtliches Engagement ist ein wichtiger Teil all unserer Programme: Bei FragDenStaat, Jugend hackt, Prototype Fund und den Bildungsprojekten mit dem Bündnis Freie Bildung leisten Ehrenamtliche einen wichtigen Teil.

2020 war ein höchst digitalpolitisches Jahr

Nach dem im Dezember 2019 die Eckpunkte für eine Datenstrategie der Bundesregierung vorgelegt wurden, fand 2020 ein groß angelegter Konsultationsprozess mit Expert:innen sowie der Zivilgesellschaft statt, um die Datenstrategie zu erarbeiten. Dieser Prozess erstreckte sich über das gesamte Jahr; die Datenstrategie wurde dann im Januar 2021 vom Bundeskabinett beschlossen. Im Partizipationsprozess beteiligte sich die OKF DE ausführlich und mahnte insbesondere die fehlenden Standards in der Bereitstellung von Daten an. Wenn Datensätze in unterschiedlichen Formaten veröffentlicht werden, fließt viel Energie in die Zusammenführung. Hier sollte die Bundesregierung progressiv vorangehen und gemeinsam mit den Softwareunternehmen und Datennutzer:innen (aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft) Standards erarbeiten oder bereits existierende internationale Standards umsetzen. Ein gutes Beispiel liefert der OParl-Standard für Ratsinformationssysteme, welcher von der Zivilgesellschaft entwickelt und von der Wirtschaft angenommen wurde. Die digitale Zivilgesellschaft muss in die Entscheidungsfindungen einbezogen werden.

Die Civic-Tech-Community, darunter auch die OKF DE, und viele andere engagierte Bürger:innen haben im März den WirVsVirus-Hackathon ins Leben gerufen, um zusammen an Ideen für erste Lösungsansätze zu arbeiten; die Bundesregierung hat sich als Schirrmherrin der Initiative angeschlossen und ihr damit eine große Aufmerksamkeit zukommen lassen. In der Krisensituation sind insbesondere digitale Anwendungen in der Lage, Menschen zu vernetzen, die sich nicht treffen können, Solidarität trotz eingeschränktem öffentlichen Lebens zu schaffen und notwendige Hilfeleistungen an die entsprechenden Zielgruppen zu bringen. Hackathons können ein gutes Format sein, um in kurzer Zeit Menschen zu vernetzen, Ideen zu generieren (und diese in ersten Prototypen umzusetzen) sowie zur Kompetenzerhöhung der Teilnehmenden dienen. Die Euphorie über und Fokussierung auf die Entwicklung von Innovation aus dem Hackathon hat aus unserer Sicht allerdings einen Tunnelblick verursacht. Bereits bestehende Formate und erprobte Lösungen - besonders im kommunalen Bereich - wurden mehrheitlich ignoriert. Ernesto Ruge, der sich ehrenamtlich im Code for Germany Netzwerk engagiert, machte im Blogbeitrag “Open Data. Ein bißchen Prototype und dann?” auf dieses Problem aufmerksam und wirbt dafür, langfristige Lösungen für erprobte Anwendungen zu erarbeiten. Als Reaktion auf den großen Hackathon veröffentlicht die ehrenamtliche Community im Code for Germany Netzwerk den Leitfaden “How to Hackathon”: Was Hackathons nicht leisten können, ist eine nachhaltige und krisensichere digitale Infrastruktur sowie die dazugehörigen Kompetenzen aufzubauen. Fertige Lösungen für ganzheitliche Abhilfe lassen sich an einem Wochenende nicht schaffen. Es bleibt ein wichtiger Arbeitsauftrag für die OKF DE, das Bewusstsein für ein nachhaltiges System der Ko-Kreation zwischen Verwaltung und digitaler Zivilgesellschaft zu stärken.

Zu Beginn der Coronakrise wird schnell klar: Von den Umstellungen zur Eindämmung von Covid-19 haben bislang vor allem die großen Technologiekonzerne profitiert. Die Verlagerung des Lebens in die digitale Sphäre beschert ihnen größere Marktanteile, Nutzungszahlen und Datensammlungen. Um in Krisenzeiten nicht von ihnen abhängig zu sein, braucht es ein aktives digitales Ökosystem, das echte Wahlmöglichkeiten bietet. In Krisensituationen zeigt sich die Bedeutung von unabhängigen und belastbaren digitalen Infrastrukturen, die es Menschen, Organisationen und Firmen ermöglichen, ihren alltäglichen Aufgaben nachzukommen. Die OKF schließt sich daher dem Aufruf der Initiative Digitale Zivilgesellschaft an und fordert: „Der Aufbau eines gemeinwohlorientierten digitalen Ökosystems muss endlich politische Priorität bekommen!“

Vor dem Hintergrund geschlossener Schulen und Bildungsinstitutionen stand die Bildungspolitik im digitalen Zeitalter weit oben auf der politischen Agenda. Neben dem Aufbau notwendiger Infrastrukturen ist die Etablierung und Stärkung von Open Education - offenen Bildungsmaterialien, -initiativen und Technologien - aus unserer Sicht eine wichtige Aufgabe. Denn nur so gelingen dezentrale und selbstgesteuerte Lernszenarien, die den Herausforderungen einer zeitgemäßen und offenen Bildung gerecht werden. Was es dazu braucht, haben wir in Empfehlungen für Hardware im Bildungsbereich sowie in der OER-Strategie skizziert, die wir gemeinsam mit dem Bündnis Freie Bildung entwickelt haben. Mit dem Aufbau der Suchmaschine für offene Bildungsmaterialien - WirLernenOnline.de - wurde bereits ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gegangen. Andererseits entstehen mit mundo.schule Parallel-Strukturen. Hier ist es wichtig, Plattformen zu verbinden und offene Schnittstellen zu schaffen. Wir möchten gemeinsam mit dem BMBF an der im Koalitionsvertrag angekündigten Strategie arbeiten und fordern einen offenen Beteiligungsprozess, der die Vielfalt an Akteuren und Akteurinnen der Bildungslandschaft mit einbezieht.

Im Sommer 2020 legte die Bundesregierung den Zwischenbericht zur Umsetzung des zweiten Nationalen Aktionsplans der Open Government Partnership vor. Der Nationale Aktionsplan ist ein Kernstück für die Offene Regierungsführung, zu der sich Deutschland im Rahmen seiner Mitgliedschaft bei der internationalen Open Government Partnership verpflichtet hat. Aus unserer Sicht geht es etwas voran mit Open Government in Deutschland. Dies haben wir in einer Stellungnahme veröffentlicht. Nur vorsichtige Schritte in der Jugendbeteiligung, ein Open Data Gesetz mit Reformbedarf und eine Beteiligungsplattform für Gesetze, deren Umsetzung nicht absehbar ist. Das größte Manko ist aber, dass es weiterhin kein großes Projekt gibt, das die Bemühungen der Bundesregierung unterstreicht und die Öffentlichkeit für die Vorhaben im Rahmen der Initiative begeistern kann. Im kommenden Nationalen Aktionsplan sollte die Regierung daher ambitioniertere Selbstverpflichtungen einbeziehen. Dazu gehören: 1) die Weiterentwicklung des Informationsfreiheitsgesetzes zu einem Transparenzgesetz mit Open Data als Kernelement, 2) die Einführung eines öffentlich kostenfrei zugänglichen Transparenzregisters (beneficial ownership register), wie es in der Mehrheit der Mitglieder der Open Government Partnership bereits üblich ist, 3) die Einführung eines umfängliches Lobbyregisters, 4) die Selbstverpflichtung, bei öffentlichen Softwareprojekten grundsätzlich Open Source festzuschreiben (“Public Money, Public Code”) und 5) die Ausschreibung von umfangreichen Förderprogrammen für digitale Open-Source-Infrastruktur.

Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft stellte ihre Amtszeit unter das Leitmotiv der digitalen Souveränität. Mit diesem Buzzword, was verstanden werden sollte als Emanzipation von außereuropäischen kommerziellen Tech-Giganten, wurden auch die Themen Open Data und Open Source Technologien diskutiert. Mit Open Source Software können sich staatliche Institutionen besser vor Sicherheitslücken und Angriffen schützen, da sie ihre IT-Systeme selbst weiterentwickeln und warten können. Die Expertise der OKF DE, besonders des Programms Prototype Fund, der Open Source Software Projekte fördert, war daher stark nachgefragt.

Auch trotz der Coronapandemie blieb das Thema Klima & Nachhaltigkeit auf der Agenda. Mit unserer Beteiligung an der Bits&Bäume Bewegung und der Umsetzung der Umweltdatenschule haben wir auch in diesem Jahr aktiv an der Schnittstelle zwischen digitalem Wandel und Nachhaltigkeit gearbeitet. Die EU mit dem großen Förderprogramm “EU Green Deal” einen wichtigen Impuls für die nächsten Jahre, Technologie und Umwelt stärker zusammen zu betrachten; auch viele Stiftungen, Initiativen und Forschungsinstitutionen griffen die “digitale Nachhaltigkeit” zunehmend auf. Die OKF DE hat sich in diesem Themenfeld mit dem Projekt Code for Climate sowie mit Projektanträgen und Publikationen weiter verankert.

Unsere Forderungen

1 Zivilgesellschaftliche Expertise nutzen und Digitales Ehrenamt fördern

Eine aktive, vielfältige und stachlige Zivilgesellschaft ist das Lebenselixier der Demokratie. Zivilgesellschaftliche Akteur:innen, ob haupt- oder ehrenamtlich, sollten in Meinungs- und Entscheidungsprozessen stärker berücksichtigt werden. Ehrenamtliche Strukturen brauchen mehr Anerkennung.

2 Staatliches Handeln transparent machen: Mehr Informationsfreiheit und Rechtsanspruch auf Offene Daten erwirken

Es braucht eine Offene und transparente Regierungsführung, um das Vertrauen zwischen Staat und Bürger:innen zu stärken.

3 Nachhaltige Strukturen für eine gemeinwohlorientierte Digitalpolitik und souveräne Tech-Infrastruktur schaffen

Digitale Basistechnologie zählt zur Daseinsvorsorge, die allen zur Verfügung stehen muss. Hier braucht es langfristige und verlässliche Infrastruktur.

4 Bildung Offen gestalten: Partizipative Bildungsstrukturen durchsetzen und lebenslanges Lernen ermöglichen

Jede Person, ob jung oder alt, muss befähigt werden, sich mündig und souverän in der digitalen Welt zu bewegen und ihre Mechanismen zu verstehen.

Kapitel 1.4

Wie wir arbeiten

Interne Strukturen schaffen, die zu uns passen

Das Streben nach Offenheit, Teilhabe und Transparenz ist auch Leitlinie für die Arbeit in der OKF DE selbst. Wir arbeiten kooperativ und community-orientiert. Das bedeutet für uns, mit anderen Organisationen und engagierten Menschen langfristige und nachhaltige Partnerschaften aufzubauen. Wir können schnell agieren und besetzen tagesaktuelle Themen in den Bereichen Civic Tech, Offenes Regierungshandeln und Offene Bildung. Wir arbeiten kooperativ und gehen solidarisch, wertschätzend und vertrauensvoll miteinander um. Wir pflegen eine Arbeitskultur, in der konstruktives Feedback gegeben und angenommen werden kann. Die OKF versteht sich einerseits als Trägerverein starker Projekte mit eigenem Markenkern und hohen Bekanntheitswerten. Die OKF möchte andererseits auch selbst mit der gebündelten Expertise der Projekte in die Gesellschaft wirken und Impulse setzen. Dazu stärken wir in unseren internen Strukturen den roten Faden zwischen den Projekten und die übergeordneten Werte und Ziele.

2018 und 2019 haben wir ein Governance Modell erarbeitet, das in diesem Jahr in die Praxis umgesetzt wurde. Die wichtigsten Umsetzungsschritte sind die Neubesetzung des Vorstands, die Einführung von operativen Zirkeln und einem Strategiezirkel sowie die Überarbeitung der Meetingstruktur. Durch die Erweiterung unseres Vorstands von fünf auf acht Mitglieder wird die Arbeit des Vorstands stärker mit der Organisation verzahnt, ihre unterschiedlichen Expertisen senden Impulse in die projektübergreifenden Vorhaben, z.B. in die Policy-Arbeit.

Für projektübergreifende Themen und Fragestellungen haben wir ein Zirkelmodell eingeführt. Damit wollen wir Entscheidungen nachhaltiger, partizipativer und gerechter treffen, die die ganze Organisation betreffen. Darüber hinaus stärkt die Arbeit in den Zirkeln die Identifizierung mit der Organisation und das Zusammenarbeiten mit Teammitgliedern aus anderen Projekten. Im Jahresverlauf wurden Zirkel zu den Bereichen Personal, Kommunikation, Datenschutz und Community gegründet. Sie leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Organisationsentwicklung. Vorschläge aus den Zirkeln werden an den Entscheidungs-Jour Fixe gegeben, wo die Beschlüsse entschieden werden. Der EJF ist ein gewähltes Gremium des Teams mit Vertreter:innen aus allen Bereichen. Zusätzlich zu den operativen Zirkeln wurde der OKF-Zirkel als Strategiezirkel gegründet. Er schafft einen Raum, um das Handeln der Organisation zu reflektieren, um über größere Themen und strategische Überlegungen nachzudenken und Handlungsschritte für Veränderungen zu vereinbaren (Reflexion und neue Impulse). Für den Strategiezirkel kommen der Vorstand, die Geschäftsführung, die Projektleitungen und die Lead Links der Zirkel zusammen. Neben dem offenen Austausch sollen im Strategiezirkel auch Beschlüsse gefasst werden, die danach umgesetzt werden. Das konstituierende Treffen des Strategiezirkels fand Ende Januar 2021 statt.

Ehrenamtliches Engagement Einzelner sowie das Engagement von Menschen in uns verbundenen Netzwerken und unseren Communities prägen die Arbeit der OKF seit ihrer Gründung. Das ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit, auch wenn es in unserem Governance Modell nicht formell hinterlegt ist. Ehrenamtliches Engagement ist sehr unterschiedlich. Es gibt nicht eine Community der OKF, sondern verschiedene. Es gibt nicht einen Wirkungsradius, sondern mehrere. Zudem verändert sich die Interaktion zwischen Hauptamt und Ehrenamt beständig über den Zeitverlauf sowie durch die verschiedenen Projekte und Personen. Wir stehen in regem Austausch mit ehrenamtlich engagierten Menschen aus Civic Tech-, Netzpolitik-, Bildungs- und anderen Kontexten Wir können aus ihrer großen Expertise schöpfen. Wir bekommen Rückmeldungen aus der Umsetzungspraxis (z.B. von offenen Verwaltungsdaten) vor Ort. Wir bekommen Feedback zu unserer Arbeit. Wir lernen gute Beispiele für Civic Tech Anwendungen kennen. Unsere Öffentlichkeits- und Kampagnenarbeit bekommt unglaublichen Schub durch Follower-Power und Informationsbefreier:innen.

Wir fokussieren unsere Arbeit auf 3 Themenbereiche

Open Data und Civic Tech sind die Kernthemen, die unsere Arbeit seit der Gründung definieren. Darauf aufbauend hat sich unser Themenfokus in den letzten Jahren erweitert und ausdifferenziert: Informationsfreiheit & Transparenz; Civic Tech (prototypische Innovation sowie nachhaltige digitale Infrastrukturen), Open Data & Open Hardware; offene Bildung & digitale Mündigkeit. Diese Ausdifferenzierung lässt sich grob in die drei Bereiche Civic Tech, Open Government und Offene Bildung fassen. Die Bereiche überlappen und befruchten sich. Die Befähigung durch Offene Bildungsangebote führt nicht selten dazu, dass sich Teilnehmende von Jugend hackt für Open Government interessieren und Informationsfreiheitsanfragen stellen oder Civic Tech Anwendungen entwickeln. Geförderte Personen aus dem Prototype Fund engagieren sich regelmäßig in unseren Civic Tech Communities und, agieren als Mentor:innen oder entwickeln Werkzeuge für mehr Regierungstransparenz. Unsere Projekte fokussieren sich auf diese Bereiche, sie lassen sich aber nicht immer klar einem der Bereiche zuordnen.

Civic Tech will Technologien und digitale Innovationen mit Regierungen und Verwaltungen zusammenführen, um zivilgesellschaftliche Interessen durch Partizipation besser zu umsetzen. Offene Daten sind dabei oft das Fundament der entwickelten Anwendungen. Ehrenamtliche nutzen ihre technische Expertise und entwickeln digitale Werkzeuge von Bürger:innen für Bürger:innen. Diese sollen der Gesellschaft einen besseren Zugang zu Informationen ermöglichen, die Kommunikation und Vernetzung zwischen Bürger:innen, Communities, Politik und Verwaltung vereinfachen und den öffentlichen Diskurs stärken. Der von uns auch genutzte neuere Begriff Public Interest Tech über den Fokus von Civic Tech hinaus: Zwar geht es auch hier darum, zivilgesellschaftliche Interessen zu vertreten – Public Interest Tech beinhaltet jedoch ganz allgemein Community-Technologien und Infrastrukturen mit einem Verständnis für die ethischen, rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen des technologischen Wandels. Die Bandbreite der Bereiche, in denen diese Technologien Anwendung finden, reicht dabei von Umweltschutz über Menschenrechte und Gesundheit bis zu Datensouveränität.

Open Government meint, das Handeln von Regierungen und Verwaltungen auf nationaler und regionaler Ebene gegenüber der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft zu öffnen. Im deutschen Sprachraum wird daher auch der Begriff „Offenes Regierungshandeln” verwendet. Bürger:innen können auf vielen Ebenen des politischen Handelns direkt einbezogen werden. Im besten Fall kann Open Government die bisherige Kultur der politischen Teilhabe – fast ausschließlich auf Wahltermine begrenzt – zu einer Kooperationskultur zwischen Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft ausbauen. Hinter dem Konzept steht das Ziel, die Arbeit von Politik, Regierung, Verwaltung und Justiz offener, transparenter, partizipativer und kooperativer zu gestalten. Aber nicht nur die Zivilgesellschaft kann vom einfacheren Zugang zu politischen Entscheidungen und einer aktiven Beteiligung profitieren: Auch der öffentliche Sektor selbst kann die Expertise und das Wissen der Bürger:innen nutzen, um bessere Lösungen für Probleme und Vorhaben zu finden.

Offene Bildung ist ein Überbegriff für alle schulischen und außerschulischen Initiativen, die Bildung partizipativ und offen gestalten. Sie wollen Bildung als Gemeingut fördern und stellen selbstgesteuertes und kompetenzorientiertes Lernen in den Fokus. Ziel ist dabei einerseits die selbstbestimmte, kritische Nutzung und andererseits auch eine ebensolche mediale Anwendung. Dafür nötig sind Freiräume für Jugendliche, um mit technischen Möglichkeiten zu experimentieren, das Erlernen und Erleben von Selbstbestimmung und das dazu nötige Vertrauen seitens der Erwachsenen. Ein weiterer wichtiger Aspekt hierbei ist die politische Bildung: Offene Bildung fördert digitale Mündigkeit, das Entwickeln neuer Formen des sozialen und zivilgesellschaftlichen Engagements – z. B. im Rahmen des digitalen Ehrenamts – und den ethischen Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien inspiriert durch die Hackerethik.

Kapitel 2

Projekte

Im folgenden Teil 2 stellen wir unsere wichtigsten Projekte vor und beschreiben die inhaltlichen Schwerpunkte des letzten Jahres. Wir beginnen die Darstellung mit unseren großen, langjährigen Projekten. Hier ist es uns besonders wichtig, nachhaltige Strukturen aufzubauen und gesellschaftliche Wirkung zu entfalten. Daher stellen wir diese Projekte ausführlicher und anhand ihrer Wirkungsketten vor.

Kapitel 2.1

Code for Germany

Das Projekt

Code for Germany ist ein Netzwerk von ehrenamtlichen Menschen, die an nachhaltigen digitalen Projekten für eine offene und gerechte Gesellschaft arbeiten. Zentrales Thema ist dabei, wie Daten, Informationen und Wissen so aufbereitet werden können, dass sie möglichst vielen Menschen zugänglich sind. Dadurch sollen die Beteiligung von Bürger:innen an demokratischen Prozessen gestärkt und ihr Lebensalltag erleichtert werden. In den Open Knowledge Labs (OK Labs) treffen sich Freiwillige regelmäßig in ihren Städten, um dies möglich zu machen. Sie diskutieren über Strategien des Open Government und entwickeln digitale Lösungen für Probleme und Bedürfnisse, die sie in ihren Städten und Nachbarschaften identifiziert haben.


Was ist 2020 passiert?

Ressourcen

Laufzeit
Das Projekt läuft seit April 2014.


Budget
Einnahmen: 84.116 €
Ausgaben: 65.210 €
davon Personalausgaben: 41.101 €
davon Sachausgaben: 24.109 €

Personal
Projektleitung: Michael Peters (bis April) | Projektmanagerin: Claudia Jach

ehrenamtliche Arbeit
ca. 500 Ehrenamtliche mit geschätzt 10.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit

Partner:innen
Code for All, nexus Institut

Förderung
Körber-Stiftung, Deutsche Postcode Lotterie, Umweltbundesamt, Spenden, sonstige

inhaltliche Schwerpunkte

  • Im Jahr 2020 konnten wir mit einer Förderung der Deutschen Postcode Lotterie den Themenbereich zu Umwelt und Nachhaltigkeit stärker ausbauen. Unter dem Motto “Code for Climate” haben sich zahlreiche Labs damit auseinandergesetzt, wie sich Offene Daten nutzen lassen, um kommunale Klimaschutzbemühungen sichtbarer und nachvollziehbarer zu gestalten. Dazu gehörte auch, die Folgen von Technologieeinsatz kritisch zu bewerten und sich um nachhaltige digitale Anwendungen zu bemühen. Dies war auch unser Fokus beim Open Data Day 2020 mit den einzigen Lab-Veranstaltungen, die wir aufgrund der Coronapandemie noch offline abhalten und besuchen konnten. In Berlin, Hamburg, Karlsruhe, Leipzig, Münster und Osnabrück wurde intensiv getüftelt, diskutiert und gelernt.
  • Die Förderung der Postcode Lotterie ermöglichte es uns außerdem, unsere Website inhaltlich, technisch sowie vom Design zu überarbeiten.
  • Im Projekt Digitale Kommune, das wir seit 2019 mit dem nexus-Institut durchführen, entwickeln wir partizipative Strategieansätze für eine nachhaltige Digitalisierung in Kommunen und Regionen. Schwerpunkt unseres Arbeitspakets ist die Erarbeitung von Handreichungen.
  • Am 25. Juni startete das neu gegründete OK Lab Bielefeld. Zum digitalen Kick-Off stellten sie ihre Partner:innen und spannende erste Projekte vor, u.a. zu umweltfreundlichem und sicherem Stadtverkehr mit der Initiative Radentscheid Bielefeld.
  • Gemeinsam mit der Körber-Stiftung haben wir 2020 erneut das Forum Offene Stadt ausgerichtet und uns dieses Mal vor allem mit der Frage von Resilienz von Städten bzw. Stadtgesellschaften beschäftigt. Die Teilnehmenden haben diskutiert, wie Bürger:innen bei der Gestaltung der Städte einbezogen werden können und wie Kommunen die Expertise erlangen, mit Herausforderungen wie der Klima- oder Coronakrise umzugehen. Wie alle haben auch wir - nicht nur in diesem Rahmen - mit online Formaten und Tools experimentiert, um den Austausch untereinander auch ohne persönliche Treffen möglich zu machen.
  • Als weiteren Schwerpunkt haben wir 2020 u. a. als Reaktion auf den WirVsVirus Hackathon unseren Blick verstärkt nach innen gerichtet, unsere Netzwerkstrukturen überdacht, Herausforderungen in der Arbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt angesprochen und begonnen, uns über mögliche Lösungsansätze Gedanken zu machen und darüber in den Austausch zu treten. Dieser Prozess wird uns auch im folgenden Jahr begleiten.

Output

  • Im Netzwerk treffen sich regelmäßig über 500 digital Ehrenamtliche
  • In diesem Jahr wurden 3 neue OK-Labs gegründet: Bielefeld, Bad Belzig, Cottbus
  • Es gibt mittlerweile 28 aktive OK-Labs in Deutschland, die sich mit ihren Gemeinden vernetzen
  • Im Netzwerk werden zahlreiche Projekte umgesetzt, die den Nutzen von Offenen Daten aufzeigen
  • OK-Labs: regelmäßige Austauschtreffen Lab-intern und Lab-übergreifend v. a. online, themenspezifische Veranstaltungen (z. B. zu Mobilität, Klima), Workshops für Einsteiger:innen am Open Data Day, Beratung, Aufbau und Pflege von digitaler Infrastruktur durch die ehrenamtliche Community
  • Der Open-Data-Musterdatenkatalog wurde zusammen mit der Bertelsmann Stiftung veröffentlich
  • Das Handbuch zu Krisenresilienz von Verwaltungen wurde veröffentlicht
  • Am 07.03. wurden in sechs Städten Veranstaltungen zum Open-Data-Day organisiert
  • Am 06.11. fand mit dem Forum Offene Stadt die größte Veranstaltung des Netzwerks statt

Outcome

  • Es bildet sich eine starke Civic-Tech-Community in Deutschland. Die Frage der Resilienz, die v. a. seit der Coronapandemie die Verwaltungen verstärkt beschäftigt, hat viele Themen des Code-for-Germany-Netzwerks berührt.
  • Die über Jahre gesammelte Expertise und die Kontakte zu lokalen Verwaltungen waren deshalb nachgefragt. Wir haben darauf reagiert, indem wir u.a. das Handbuch “Krisenresilienz von Verwaltungen – Was brauchen wir, damit die (kommunalen) Verwaltungen langfristig für Krisen ausgestattet sind” veröffentlicht haben. In diesem Rahmen haben wir auch gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag zu einer Veranstaltung mit interessierten Kommunen geladen. Offene Daten werden von Bürger:innen genutzt.
  • Durch unsere Beispiele werden Politik & Verwaltungen dazu inspiriert, weitere Daten zu öffnen. Als Reaktion auf den WirVsVirus Hackathon fand eine kritische Aufarbeitung des WirVsVirus Hackathon durch die Ehrenamtlichen statt, die besonders die strukturellen Defizite von Event-orientierter Innovationspolitik in den Blick nahm.

Impact

Durch unsere Bemühungen um Use Cases, Veröffentlichungen und Veranstaltungen werden Verwaltungen und Regierungen transparenter. Dies führt dazu, dass Bürger:innen besser informiert sind und sich daher mehr zutrauen, bei der Bürgerbeteiligung und Mitsprache. Das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Open Source, Open Data und Open Government für das Gemeinwohl steigt. Wir erkennen als gute Nebenwirkungen, dass Kommunen und Verwaltungen effizienter arbeiten, Menschen ihre technischen Fähigkeiten für etwas Gutes einsetzen und mehr technische Mündigkeit (Data Literacy) entsteht.

Evaluation

Im Jahr 2020 war die Expertise des Code-for-Germany-Netzwerks stark nachgefragt. Die Coronapandemie hat den Bedarf an Digitalisierung in kommunalen Verwaltungen vor Augen geführt. Die Ehrenamtlichen haben ihre Expertise mit Fokus auf Open-Source-Strukturen und Offene Daten zur Verfügung gestellt. Dieser Prozess hat uns auch vor Herausforderungen in unseren eigenen Netzwerkstrukturen gestellt.

Ausblick

2021 werden wir uns mit der internen Re-Organisation unseres Netzwerks, v. a. im Verhältnis zwischen den Labs und Hauptamtlichen auseinandersetzen. Die Labs haben das große Potenzial, interessierte Open-Government- Aktivist:innen und Expert:innen zusammenzubringen. Dies zeigt das anhaltende Interesse an Lab-Gründungen. Das Netzwerk möchte sich auch auf politische Arbeit konzentrieren, um bereits erprobte Tools für die öffentliche digitale Infrastruktur an die öffentliche Hand übergeben zu können und in die Verstetigung zu führen.

Kapitel 2.11

FragDenStaat

Das Projekt

In einer Demokratie ist es notwendig, dass sich Bürger:innen frei über Regierungshandeln informieren können. Mit dem Informationsfreiheitsgesetz hat jede Person das Recht, Dokumente bei Behörden anzufragen. Mit der Online-Plattform FragDenStaat unterstützen wir Bürger:innen dabei, ihr Recht auf Zugang zu Informationen von deutschen Behörden wahrzunehmen. Bürger:innen müssen sich nicht mehr durch den Gesetzesdschungel der Bundesländer und dem Bund arbeiten, um eine Anfrage zu stellen. Anfragen und Antworten erscheinen transparent online. Schon im Jahr der Gründung des Projektes hat sich die Anzahl der Informationsanfragen in Deutschland verdoppelt. FragDenStaat ist aber nicht nur eine Software. Wir wollen die Informationsfreiheit in Deutschland nach vorne bringen. Hierzu entwickeln wir eigene Kampagnen, unternehmen eigene Recherchen, entwickeln ein Transparenzranking und führen Klagen durch.


Was ist 2020 passiert?

Ressourcen

Laufzeit
Das Projekt läuft seit August 2011.

Budget
Einnahmen: 542.644 €
Ausgaben: 331.751 €
davon Personalausgaben: 266.121 €
davon Sachausgaben: 65.630 €

Personal
Projektleitung: Arne Semsrott | Entwickler:in: Stefan Wehrmeyer / Magdalena Noffke | Frontend-Developer: Gregor Weichbrodt | Studentische Hilfskraft & Campaignerin: Lea Pfau | Projektmanagerin: Judith Doleschal | Head of Legal: Phillip Hofmann | Rechtsreferendarin: Layla Ansari / Carina Kremmling | Bundesfreiwilligendienstleistender: Max Kronmüller

ehrenamtliche Arbeit
ca. 300 h durch unsere 5 Moderatoren sowie das ehrenamtliche Legal-Team mit 3 Jurist:innen

Partner:innen
foodwatch, Deutsche Umwelthilfe, Mehr Demokratie, Gesellschaft für Freiheitsrechte, Deutsche Gesellschaft für Informationsfreiheit, Reporter ohne Grenzen, Chaos Computer Club, netzwerk recherche, Access Info, abgeordneten-watch.de

Förderung
Spenden, Luminate, Schöpflin Stiftung, Wegrand Stiftung, Guerilla Stiftung, Stiftung Mitarbeit, Digital Freedom Fund, sonstige

inhaltliche Schwerpunkte

  • Seit 2020 ist ein Syndikusanwalt im Team, so dass im Bereich der strategischen Klagen das Tempo deutlich angezogen hat. Es gab 71 laufende Klagen im Bereich Informationsfreiheit. Der Rechtsstreit mit Frontex ist nach wie vor am Laufen. Wir hatten die EU-Grenzagentur Frontex verklagt und vor Gericht verloren. Jetzt will Frontex sichergehen, dass sie nie wieder zur Rechenschaft gezogen wird. Sie stellt ihre Anwaltskosten von 23.700 Euro in Rechnung. Sollte Frontex mit dieser Taktik Erfolg haben, können sich nur noch Unternehmen und Reiche Klagen gegen EU-Behörden leisten – und die kritische Zivilgesellschaft bleibt außen vor.
  • Mit der Mission Fleisch geht unsere “Topf Secret”-Partnerschaft mit foodwatch in die nächste Runde: Zusammen scheinen wir ein Licht auf die hygienischen Zustände in der Fleischindustrie, auch wenn Tönnies und Co. sich wehren.
  • Mit Spekulation abwenden! geben wir Mieter:innen in Berlin Einblicke in Verträge, die ihr Haus und damit ihre Mietrechte betreffen.
  • Mit dem Klima-Gebäude-Check decken wir gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe auf, was jede einzelne Kommune für den Klimaschutz tut.
  • Wir veröffentlichten zu Beginn der Coronapandemie ein vertrauliches Strategiepapier des Bundesinnenministerium (BMI), das den Umgang der Bundesregierung mit der Pandemie vorzeichnet. Die Bundesregierung war der Meinung, eine Veröffentlichung könnte „Nachteile für die Bundesrepublik Deutschland“ hervorrufen. Wir glauben, dass das Gegenteil richtig ist. Nur wenn wir alle die Strategien der Regierung kennen, können wir sie kritisch begleiten.
  • Im Sommer hat das Verwaltungsgericht Berlin nach einer Klage von FragDenStaat entschieden, dass das BMI auf Anfrage auch Twitter- Direktnachrichten herausgeben muss. Damit gibt es Klarheit für eine Grundsatzfrage: Wenn Beamte private Kommunikationskanäle wie Twitter und Facebook nutzen, können sie sich damit nicht der Transparenzpflicht entziehen.
  • Im Herbst schreibt FragDenStaat Rechtsgeschichte! Endlich gibt es ein Urteil gegen das Zensurheberrecht: Das Landgericht Köln hat entschieden, dass die Veröffentlichung eines Glyphosat-Gutachtens keine Urheberrechtsverletzung ist. Damit ist der Fall aber noch nicht beendet und geht in die nächste Instanz.

Output

  • Anfragen gesamt: 33.384 (VJ: 145.965)
  • Nutzende gesamt: 101.824 (VJ: 89.285)
  • Seitenansichten: 5,9 Millionen
  • gewonnene Klagen: 9 (davon aber 3 in Berufung) (VJ: 11)
  • großer Erfolg: rd. 13.255 Anfragen im Rahmen von Kampagnen, 12.286 neue Nutzer:innen; neue ehrenamtliche Jurist:innen und Moderatoren unterstützen uns zusätzlich tatkräftig
  • Neugestaltung der Startseite zur vereinfachten Anfragenstellung und Navigation
  • Veröffentlichung des eigenen Musikvideos Wer fragt den Staat?

Outcome

Dank der Kampagnen sowie Leaks zu Maßnahmen während der Coronapandemie konnten neue Zielgruppen für das Thema Informationsfreiheit sensibilisiert werden. Unsere neue Startseite ist ansprechender und übersichtlicher. Gewonnene Klagen haben zu Grundsatzurteilen geführt, insbesondere beim Zensurheberrecht. Nach Veröffentlichung des selbstgedrehten Musikvideos verzeichneten wir erhöhte Spendeneinnahmen.

Impact

  • Im Herbst schreibt FragDenStaat Rechtsgeschichte! Vor dem Landgericht Köln haben wir endlich ein wegweisendes Urteil zum Zensurheberrecht erreicht. Das Landgericht Köln hat entschieden, dass die Veröffentlichung eines Glyphosat-Gutachtens keine Urheberrechtsverletzung ist. Der Fall geht aber noch in die nächste Instanz.
  • Erfolgreiche Klage gegen Bundesinnenministerium: Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden, dass auch nicht veraktete Informationen – z. B. Twitter-Direktnachrichten von Ministerien! – dem Informationsfreiheitsgesetz unterfallen.
  • Recherchen zu Frontex haben Details zu deren Arbeitsweise sowie Menschenrechtsverletzungen aufgedeckt. Es wird zunehmend berichtet. Ein durch Informationsfreiheit transparenter Staat führt zu mehr Partizipation und erhöht die Qualität politischer Prozesse.

Evaluation

Maßnahmen werden regelmäßig intern evaluiert. Auf dem Blog und via Newsletter berichtet FragDenStaat regelmäßig. Die Metriken zur Nutzung von FragDenStaat.de sind jederzeit über Matomo einsehbar.

Ausblick

Es ist geplant, die Usability der Plattform weiter zu verbessern, das neue Design der Anfrageseite zu launchen und weitere Features für NGOs und Journalist:innen zu entwickeln, u.a. sollen die Möglichkeiten zu Klagen ausgebaut und Widersprüche automatisiert werden. Die Darstellung der befreiten Dokumente wird verbessert, sodass sie gut zugänglich sind und sinnvoll miteinander verknüpft werden können. Berichterstattung, Anfragen und Klagen sollen auf hohem Niveau weitergeführt werden.

Kapitel 2.12

Jugend hackt

Das Projekt

Mit Code die Welt verbessern – das ist seit 2013 das Ziel von Jugend hackt, einem Programm für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren, die Lust auf Technik haben und darauf, sich damit auseinanderzusetzen, wie Technik und Gesellschaft zusammenhängen. Bei Jugend hackt wird natürlich gecodet und gebastelt, es geht uns aber um mehr. Wir wollen einen verantwortungsbewussten Umgang mit Technik vermitteln. Dazu gehört für uns, dass wir uns mit ethischem Hacking auseinandersetzen, aber auch mit der Offenheit von Code und Daten. Technik-Kompetenz ist mehr als etwas, das sich gut im Lebenslauf macht. Es geht uns also nicht darum, die Jugendlichen auf einen konkreten Beruf vorzubereiten oder möglichst früh Kontakte zur Wirtschaft zu knüpfen. Lernen heißt für uns vor allem, sich selbst auszuprobieren und auch Fehler zu machen. Unser pädagogischer Ansatz folgt daher stark dem erfahrungsbasierten Lernen. Gemeinsam mit unseren ehrenamtlichen Mentor:innen können die Jugendlichen bei Jugend hackt eigene Projektideen entwickeln und sie gemeinsam umsetzen.


Was ist 2020 passiert?

Ressourcen

Laufzeit
Das Projekt läuft seit September 2013.

Budget
Einnahmen: 811.476 €
Ausgaben: 631.695 €
davon Personalausgaben: 368.148 €
davon Sachausgaben: 263.547 €

Personal
Projektleiterinnen: Paula Grünwald / Mechthild Schmidt, Sonja Fischbauer | Projektmanagerin: Saadya Windauer / Nina Schröter | Community Manager: Philip Steffan | Lab-Koordinator:innen: Eva Holzheimer / Simon Willmann, Tomas Novy | studentische Mitarbeiter:innen: Cin Pietschmann, Leonard Wolf | Bundesfreiwilligendienstleistender: Jakob Schiek

ehrenamtliche Arbeit
über 6.000 Stunden

Partner:innen
mediale pfade.org – Verein für Medienbildung

inhaltliche Schwerpunkte

  • In diesem Jahr befassten wir uns inhaltlich stärker mit dem Begriff und den Strukturen von Identität. Wir leben in einer Zeit, in der die eigene Identität stärker denn je von uns selbst interpretiert werden kann – aber auch muss. Binäre Geschlechterkonstruktionen weichen der Erkenntnis, dass dazwischen noch ganz viel Raum für andere Interpretationen ist.
  • Im Mittelpunkt der operativen Arbeit stand die Eröffnung neuer Labs, um Angebote für Jugendliche zu schaffen. Jugend hackt hat den Winter für zwei Events an neuen Standorten genutzt: Im Februar fand erstmals das Format Mädchen vernetzen statt. Anfang März ist Jugend hackt mit dem ersten Event in München auch endlich in Bayern angekommen.
  • Die Coronapandemie hat das Event-zentrierte Programm Jugend hackt sehr stark beschäftigt. Alle vor-Ort-Formate mussten in digitale Formate umgewandelt werden. Dieser Prozess beschäftigte uns durchgängig.
  • Darüber hinaus hat Jugend hackt seit Ende April mit dem Community Talk ein neues regelmäßiges Online-Format. Außerdem beschäftigte sich das Projektteam mit der Stärkung der Rolle der Mentor:innen und der Governance-Struktur des Städte-Netzwerks. Das große Berlin-Event musste leider ausfallen.

Output

  • In diesem Jahr eröffnete Jugend hackt drei neue Labs: in Cottbus, Heilbronn und Heidelberg. Zusammen mit den 2019 gestarteten Pilot-Labs in Fürstenberg und Ulm gibt es damit an fünf deutschen Orten ein regelmäßiges Angebot von Jugend hackt mit Workshops, Vorträgen und offenen Nachmittagen.
  • Die Schulen waren gerade erst ein paar Tage geschlossen, als einige Teilnehmer:innen von Jugend hackt in der Online-Community einen Plan aushecken: Der erste Jugend hackt Online-Hackathon. Nur einen Tag später stand das Konzept und ein Ablaufplan. So fand vom 19. bis 22. März der erste und am spontansten organisierte Hackathon der ganzen Jugend hackt-Geschichte statt. An knapp vier Tagen haben 13 Teilnehmer:innen an drei Projektideen gearbeitet und erste Prototypen entwickelt.
  • Im Februar fand erstmals das Format Mädchen vernetzen statt. 17 Teilnehmerinnen arbeiteten im Forschungszentrum Jülich - unterstützt vom weiblichen Orga- und Mentorinnen-Team - an fünf Projekten. Anfang März ist Jugend hackt mit dem ersten Event in München auch endlich in Bayern angekommen. Dort beschäftigten sich 41 Teilnehmer:innen vor allem mit Offenen Daten aus Museen und Archiven. Bei Jugend hackt findet weiterhin alles „remote“ anstelle vor Ort statt: Die Jugend hackt Labs haben ihre Workshops in Videokonferenzen verlegt. Statt Events gibt es vom Team aus Berlin seit April regelmäßige Livestreams: Mentor:innen sprechen über ihre Themengebiete und Jugendliche stellen ihre Projekte vor. Im September richtete Jugend hackt zwei Wochenend-Hackathons für Jugendliche aus, organisiert von den Teams in Halle und Hamburg. Darüber hinaus fanden Workshops für virtuelle Escape-Rooms, Coding in Minecraft und Spieleprogrammierung statt. Insgesamt fanden 7 Hackathons in Deutschland und 1 Hackathon in Österreich statt. In den Labs gab es 52 Workshopangebote.
  • Seit Ende April hat auch Jugend hackt ein neues regelmäßiges Online-Format: Im Community-Talk steht alle drei Wochen eine Person aus der Community mit ihrem Thema im Mittelpunkt, die Themen reichen von Offene Daten im Gesundheitssystem, Informatikstudium, generative Kunst mit Code bis zu Diversity. In diesem Jahr gab es 11 Live Talks.
  • In Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland (IJAB), gefördert vom Bundesfamilienministerium, haben wir am 6. Dezember einen Ideathon mit Jugendlichen für das Projekt Jugendverstärker umgesetzt, bei dem es um die Frage ging, inwieweit KI-basierte Tools dabei helfen können, Themen von Jugendlichen zu verstärken, sichtbarer zu machen und in die Gesellschaft zu tragen.
  • Die Förderung der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt ermöglichte uns, drei Schulungsvideos für interessierte Mentorinnen und Mentoren zu drehen. Damit können wir unsere Bemühungen intensivieren, neue Mentor:innen für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen und bestehende weiter fortzubilden.
  • Der jährliche CCC-Congress vom 27. bis 30. Dezember fand wie so vieles dieses Jahr virtuell statt – unter dem Titel rC3. Auch die WikiPaka-WG, seit einigen Jahren Ort und Bühne der Communities von OKF DE, Wikimedia und weiteren Freund:innen der Offenheit, wurde zum Stream und liebevoll virtuell gestaltet und eingerichtet.

Outcome

Mehr als 500 Jugendliche haben an unseren Angeboten teilgenommen. Auf den Events haben die Jugendlichen 45 Projekte konzipiert und selbst umgesetzt. Die Lab-Angebote werden gut angenommen, Jugendliche nehmen regelmäßig teil und kommen immer wieder. Wir haben es geschafft, eine dauerhafte Online-Community für Jugendliche aufzubauen, in der lebhaft und angeregt diskutiert wird. Die Jugendlichen erfahren Selbstwirksamkeit und übernehmen aktive Rollen im Programm als Mentor:innen auf Events, als Vortragende und Workshopleiter:innen in den Labs und online, als Co-Organisator:innen eines Remote-Events, als Moderator:in im Community Talk oder indem sie ihre Themen in der Online-Community einbringen.

Impact

Die Jugendlichen werden in ihrer Fähigkeit gestärkt, Dinge selbst zu gestalten und ihr technisches Knowhow mit gesellschaftspolitischem Gestaltungswillen zu verknüpfen. Dabei können sie ihr Selbst- und Weltbild weiterentwickeln und diese neuen Perspektiven in ihren Alltag übertragen. Dies wirkt sich auf ihre Interaktion sowohl mit Gleichaltrigen als auch mit Erwachsenen aus. Langfristig wirken diese Erfahrungen und Erkenntnisse der Politikverdrossenheit entgegen und führen zu einer reflektierteren und gleichzeitig positiveren Diskussion um unsere digitalen Möglichkeiten. Es entstehen Anstöße und Motivation zur Mitgestaltung des eigenen Umfelds und damit letztlich unserer Gesellschaft.

Evaluation

  • Innerhalb des Jugend hackt Teams überprüfen wir anhand unserer Jahresziele und Meilensteine quartalsweise das Erreichen der Ziele und justieren gegebenenfalls unsere Abläufe. Hierzu kommen wir einmal im Jahr in unserem Team in einer Klausurtagung zusammen, darüber hinaus führen wir zwei Mal im Jahr Netzwerktreffen mit allen Partnerorganisationen durch. Ergänzend zum Netzwerktreffen haben wir im Jahr 2020 auch eine Umfrage innerhalb des Netzwerks durchgeführt, um die Ziele und die gemeinsame Zusammenarbeit zu evaluieren.
  • Neben des Monitorings, wie viele Jugendliche wir online und bei unseren Veranstaltungen erreichen, führen wir regelmäßig Gespräche mit den Jugendlichen, um zu überprüfen, welche Bedarfe und Verbesserungsvorschläge unsere Zielgruppe hat. Zusätzlich zu den persönlichen Gesprächen haben wir zum Jahresende eine Kurzumfrage durchgeführt, um die Zufriedenheit der Jugendlichen und der Mentor:innen mit dem Programm zu überprüfen. Aus der Umfrage und aus den Gesprächen lässt sich eine grundsätzlich hohe Zufriedenheit ablesen. Verbesserungsbedarfe werden vor allem bei Schulungen für schwierige Mentoring-Situationen gesehen.

Ausblick

2021 wollen wir bis zu zehn neue Labs eröffnen, um noch mehr regelmäßige Angebote schaffen zu können. Für die Inhalte wollen wir eine Plattform für Open Educational Resources einrichten. Wir werden unsere Online-Angebote fortsetzen, solange es pandemiebedingt nötig ist, danach Events und Labs wieder vor Ort, ergänzt um neu entstandene Online-Formate und -Orte. Wir wollen eine eigene Anti-Bias-Strategie erarbeiten und veröffentlichen.

Kapitel 2.13

Prototype Fund

Das Projekt

Der Prototype Fund (PTF) erforscht und fördert Public-Interest-Tech-Projekte aus der Gesellschaft für die Gesellschaft. Die stetig wachsende Bedeutung von Technologien, Algorithmen und Daten verlangt einen aufgeklärten und selbstbestimmten Umgang der Nutzer:innen mit diesen. Darüber hinaus ist es wichtig, innovative Technologien nicht (nur) im Interesse der Wirtschaftlichkeit zu entwickeln sondern sie (auch) in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen. Deswegen braucht es mehr als gute anwendungsfreundliche Werkzeuge – z. B. auch nachhaltige technische und kommunikative Infrastrukturen, die dazu beitragen, Bürger:innen- und Freiheitsrechte zu wahren. Kurzum: Es braucht mehr Technologien im öffentlichen Interesse – das ist Public Interest Tech. Aus diesem Grund wurde mit dem PTF ein spezieller Förderfond ins Leben gerufen, der sich an Einzelpersonen und kleine Teams richtet, die Open-Source-Software entwickeln – denn so können andere an den Ergebnissen teilhaben und sie weiterverwerten.


Was ist 2020 passiert?

Ressourcen

Laufzeit
Das Projekt startete im Mai 2016 ​und wurde in diesem Jahr bis ​April 2025 verlängert.

Budget
Einnahmen: 503.817 €
Ausgaben: 507.460 €
davon Personalausgaben: 397.496 €
davon Sachausgaben: 109.964 €

Personal
Projektleitung: Adriana Groh | Begleitforschung: Katharina Meyer | Projektmanagement: Thomas Friese, Marie Gutbub | Kommunikation: Patricia Leu | Controlling: Juliane Krüger / Petra Bálint | technische Administration: Gregor Gilka

Förderung
Bundesministerium für Bildung und Forschung

inhaltliche Schwerpunkte

  • Wie in jedem Jahr fanden auch 2020 wieder zwei Förderrunden statt. Die 7. Runde hat den Schwerpunkt “Engineering Trust - Vertrauen bauen”. Die 8. Runde wurde themenoffen gestaltet. Im Jahr 2020 wurde aufgrund der Coronapandemie die große Bedeutung guter, nutzerfreundlicher Technologie für viele Menschen noch deutlicher. Die Pandemie hat zudem neuartige Lösungen für bisher unbekannte Herausforderungen nötig gemacht. Der PTF hat den #WirVsVirus-Hackathon der Bundesregierung vom 21. bis 23. März 2020 mit initiiert und organisiert. Fast 30.000 Menschen beteiligten sich daran, digitale Lösungen für Probleme rund um die Coronapandemie zu entwickeln. 34 der entstandenen Lösungen hat der PTF in einer zusätzlichen Förderrunde mit 1,5 Mio. € des BMBF gefördert und betreut.
  • Der PTF wurde in diesem Jahr verlängert und wird nun bis April 2025 weiter Open-Source-Projekte fördern und begleiten. Seit August können sich wieder Entwickler:innen und Teams mit ihrer Idee für innovative Open-Source-Software für die erste von 8 weiteren Förderrunden bewerben.

Output

  • Der Demo Day der 6. Runde zum thematischen Schwerpunkt “Commit - System erneuern” am 27. Februar konnte noch analog im bUm Berlin durchgeführt werden. Rund 150 Gäste kamen, um sich einen Tag lang die Arbeit der 16 Förderprojekte anzusehen und den Keynotes von Michelle Thorne und Juliane Krüger zu lauschen (Video des Demo Day). Auch der Kickoff-Workshop der 7. Runde konnte noch vor Ort durchgeführt werden. Am 1. Februar startete die Bewerbungsphase der 8. Runde und endete am 31. März. Ähnlich wie bei der ersten themenoffenen Ausschreibungsrunde wurden mit über 400 Einreichungen (davon 385 gültige) deutlich mehr Bewerbungen generiert als sonst üblich.
  • Im Juni wurden außerplanmäßig 34 Projekte, die aus dem #WirVsVirus Hackathon hervorgegangen sind, in einer Sonderrunde gefördert. Die meisten der Projekte arbeiteten in einem verkürzten Sprint von drei Monaten an ihrer innovativen Software mit Lösungsideen gegen Corona. Durch die schnelle Zusage und das bereitwillige Nutzen der Strukturen des PTF konnte das BMBF als einziges Bundesministerium knapp ein Viertel der Projekte aus dem Hackathon mit 1,5 Millionen Euro unterstützen. Die Betreuung der Sonderrunde mit rund 10 Projekten mehr als in den üblichen Runden konnte durch das DLR und das Team der OKF DE gestemmt werden.
  • Vom 24. bis zum 28. August fand anstatt des traditionellen Demo Days für den Abschluss des 7. Calls eine digitale Demo Week statt. Neben den (insbesondere technischen) Herausforderungen, die mit der Umstellung des Konzepts kamen, brachte das Online-Format auch Vorteile. Es wurde eine Webseite angefertigt, die den Projekten eine Vorstellung in verschiedenen Formaten - Video, Blogpost oder Live Demo - ermöglichte. So konnte das Abschlussevent einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden. Das Programm der Demo Week wurde eingerahmt von einem Eröffnungs- und Abschlussevent, die ebenfalls im Nachgang auf der Webseite verfügbar waren. Die Projektvorstellungen wurden auf fünf Tage verteilt, womit auch mehr Zeit für die einzelnen Präsentationen der 21 Projekte des 7. Calls blieb.
  • Am 31. August fand, ebenfalls erstmals rein digital, der Kickoff-Workshop des 8. Calls statt. Die 17 Förderprojekte wurden durch das Team des Prototype Fund, Vertreter:innen des DLR und die Moderatoren von zero360 auf die anstehende Umsetzungsphase vorbereitet.
  • Vom 1. August bis zum 30. September 2020 lief die Bewerbungsrunde für den 9. Call. Wie schon in der vorhergegangenen Runde war der Call themenoffen und Projekte konnten sich innerhalb der vier thematischen Säulen Civic Tech, Data Literacy, Software-Infrastruktur und Datensicherheit bewerben. Begleitend zur Bewerbungsrunde wurde ein Trendreport angefertigt, der die Aspekte des kollektiven Handelns und der digitalen Souveränität in Europa beleuchtet. Es gingen für die 9. Kohorte insgesamt 245 gültige Bewerbungen ein. 62 Prozent aller Bewerbungen erfolgten im Team. 55 Prozent der Bewerbungen gehören in den Bereich Civic Tech, 23 Prozent bin den Bereich Software-Infrastruktur, 13 Prozent in den Bereich Datensicherheit und 9 Prozent in den Bereich Data Literacy. Aus den Zahlen lässt sich kein Einfluss der Coronakrise auf die Bewerbungen ableiten. Einzelne Projektideen beschäftigen sich aber mit den durch die Krise neu entstandenen Herausforderungen.
  • Zusätzlich zu der Rundenbetreuung und der Begleitforschung hat das PTF-Team mit der Produktion eines Podcast begonnen. Die bisher veröffentlichten Folgen behandeln Themen im Bereich Innovationen, Public-Interest-Technologien und Open-Source-Software. Um den gesamten Open-Source-Code besser auffindbar zu machen, wurden zudem alle bisherigen Projekte auf dem GitHub-Account des PTF gesammelt. Im Dezember veröffentlichten wir die Broschüre „Community-Technologien von Nutzer:innen für Nutzer:innen“. Die digitale Zivilgesellschaft zeigt ständig ihr großes Engagement – und hat in der Coronakrise vollends bewiesen, dass sie unser (digitales) Leben besser macht. Die Publikation wurde breitflächig an Multiplikator:innen versendet.

Outcome

  • Technologie erlangt einen anderen gesellschaftlichen Stellenwert, da ihre positiven Aspekte gegenüber den Risiken herausgestellt werden. Die Geförderten erhalten neue Kompetenzen (UX-/UI-Design, Security, Projektmanagement etc). Eine Community aus Open-Source-Entwickler:innen, die ihre Fähigkeiten und Ressourcen in den Dienst der Gesellschaft stellen, wird aufgebaut. Es wird gezeigt, wie eine erfolgreiche Projektförderung auch funktionieren kann. Der Fund ist somit Vorbild - und wird in Teilen von anderen Förderern aufgegriffen. Häufig forschen und arbeiten Menschen in diesem Bereich ehrenamtlich und/oder in ihrer Freizeit. Sie sind somit nicht dieselben, die von klassischen öffentlichen Fördermaßnahmen abgedeckt werden, denn diese richten sich in der Regel an Unternehmen und etablierte Forschungseinrichtungen. Ein großer Teil des digitalen Ehrenamts wird jedoch von Einzelpersonen und kleinen interdisziplinären Teams geleistet. Weil diese aufgrund unpassender Fördermechanismen ihre Projekte nicht konzentriert verfolgen können, kommt ein enormes Innovationspotenzial nicht zum Tragen. Damit überlassen wir als Gesellschaft digitale Angebote den großen Konzernen und profitorientierter Forschung, fördern das Sammeln teilweise kritischer Daten und proprietäre statt offene Lösungen. Der Bedarf an Alternativen ist entsprechend groß.
  • Durch den #WirVsVirus Hackathon wurde der PTF einem größeren Publikum bekannt. In fast allen großen überregionalen und sehr vielen regionalen Zeitungen wurde über den Hackathon und sein Ziel, innovative Ideen aus der Gesellschaft gegen die Coronakrise zu entwickeln, berichtet. Der PTF war maßgeblich an der Initiierung und Organisation des Hackathons beteiligt und konnte dort viele Erkenntnisse aus der Begleitforschung einbringen. Besonders vielversprechende und innovative Projekte konnten Dank der Förderstruktur und der guten Zusammenarbeit zwischen BMBF, DLR und PTF schnell in ihrer wichtigen Arbeit unterstützt werden.
  • Der PTF wird auch zunehmend als Vorbild für ähnliche Förderprogramme innerhalb Deutschlands und im europäischen Ausland gesehen. Der bereits angelaufene Prototype Fund Schweiz, mit dem es einen engen Austausch gibt, profitiert stark durch die bereits gewonnenen Erfahrungen aus dem deutschen Prototype Fund und wurde darüber hinaus durch ein Teammitglied des deutschen Prototype Fund ehrenamtlich in der Jury unterstützt. Auch aus Belgien und Frankreich kommen Interessensbekundungen, ähnliche Programme aufzusetzen.

Impact

  • Technologien werden nutzer:innenfreundlich und sicher weiterentwickelt. Soziales Engagement wird nachhaltiger unterstützt. Das Fördersystem wird um eine andere Kultur ergänzt, denn der PTF fördert Civic-Tech-Projekte und kleine Teams sowie technische Infrastruktur – mit gesellschaftlichen, nicht wirtschaftlichen Interessen an erster Stelle.
  • Das BMAS hat die erste Förderrunde der neuen Civic Innovation Plattform gestartet, bei deren Entstehung bereits Erkenntnisse aus dem PTF mit eingeflossen sind. Auch bei der Auswahl der Förderprojekte der ersten Runde konnte der PTF mit Adriana Groh als Jurymitglied unterstützen. In den Bereichen Verwaltung & Demokratie sowie Wissen & Lernen wurden zwei Projekte prämiert, die in thematisch ähnlicher Form auch schon beim PTF begutachtet wurden. Die Zielgruppe der Civic Innovation Plattform ist mit KMUs und öffentlichen Einrichtungen breiter als die des PTF, die Projekte könnten sich bei der Förderung einzelner Projekte aber gut ergänzen bzw. aufeinander aufbauen.

Evaluation

Der Prototype Fund ist ein Forschungsprojekt, das die Frage beantworten will, wie neue Zielgruppen für öffentliche Fördergelder erschlossen werden können und wie die öffentlichen Fördermaßnahmen so angepasst werden können, dass sie für neue Zielgruppen auch nutzbar sind. In der Begleitforschung wird jede Förderrunde bezüglich Outreach, Bewerbungs- und Bewertungsprozess sowie mit Blick auf die Umsetzungsphase evaluiert. Ausgehend von den jeweiligen Ergebnissen werden die Fördermodalitäten von Runde zu Runde angepasst. Besonders hervorzuheben ist hier der Anstieg der Förderquote von 60 % auf 95 % – der Eigenanteil, den die Projekte einbringen müssen, hat sich somit deutlich verringert. Geförderte Projekte erhalten UX-Coachings, um sich besser auf die jeweilige Zielgruppe einzustellen sowie Coachings zu Projektmanagement und Security. Die Coachings wurden von den geförderten Projekten durchweg als positiv bewertet.

Ausblick

Das Programm legt besonderen Wert darauf, mit jedem Call neue Zielgruppen anzusprechen und die Gruppe der Einreichenden weiter zu diversifizieren.

Kapitel 2.14

(Umwelt)Datenschule

Das Projekt

Die Datenschule ist ein Bildungsangebot zur Förderung von digitalen Kompetenzen im gemeinnützigen Bereich. Wir kooperieren mit gemeinnützigen Organisationen und entwickeln digitale Lösungsansätze für gesellschaftliche Herausforderungen. Wir führen Workshops durch und erstellen Materialien, die NGOs dazu befähigen, Daten und Technologien zielgerichtet zu nutzen. Wir vernetzen die Tech- und NGO-Welt miteinander, um die Wirkung von gemeinnützigen Projekten zu stärken. Das Projekt setzt einen Schwerpunkt auf Daten im Umweltbereich.


Was ist 2020 passiert?

Ressourcen

Das Projekt läuft seit August 2016. Die Umweltdatenschule fand zwischen April 2019 und September 2020 statt.

Budget
Einnahmen: 70.186 €
Ausgaben: 70.126 €
davon Personalausgaben: 69.019 €
davon Sachausgaben: 1.107 €

Personal
Projektleitung: Arne Semsrott | Entwickler:in: Lisa Passing / Stefan Wehrmeyer | Projektmanager: Maximilian Voigt

Partner:innen
FragDenStaat zum Schwerpunkt Umweltinformationsgesetz (UIG)

Förderung
Umweltbundesamt

inhaltliche Schwerpunkte

  • Die 2019 konzipierten Workshops “Mit Umweltdaten Gutes tun!” und “Excel & Data Magic” wurden in diesem Jahr weiter durchgeführt. Darüber hinaus nutzte die OKF DE weitere Gelegenheiten, die Themen der Umweltdatenschule einer Öffentlichkeit zugänglich zu machen, z.B. bei einem Datenspaziergang.
  • Im Projekt ergab sich zudem die Kooperation mit der Umweltorganisation Robin Wood, mit der die OKF eine datenbasierte Publikation gemeinsam auf den Weg gebracht: der Ökostromreport 2020.
  • Außerdem haben wir uns dem Thema Wasserqualität gewidmet. Mit der globalen Erwärmung und dem industriellen Wirtschaften steigt die Belastung der Wasservorkommen. Diese frühzeitig zu erkennen ist eine wichtige Maßnahme. Kollaborativ gesammelte und offene Daten können dabei helfen. Wir haben einen Testaufbau entwickelt, mit dem Akteur:innen selbstständig Daten zur Wasserqualität erheben und in einer zentralen Datenbank speichern können.
  • Die Schlussphase des Projektes konzentrierte sich auf die Konsolidierung der erstellten Materialien und der Öffentlichkeitsarbeit in Form von Blogbeiträgen, Social Media Aktivitäten und Datenbereitstellungen.

Output

  • Am 29. Januar fand ein Datenspaziergang mit den Grünen in Berlin-Mitte statt.
  • Am 8. Februar wurde der Workshop “Mit Umweltdaten Gutes tun!” in der machBar in Potsdam durchgeführt.
  • Am 20. Februar fand der Workshop “Excel & Data Magic” in Köln statt.
  • Der Ökostromreport 2020 wurde im Januar zusammen mit Robin Wood veröffentlicht. Der Bericht vergleicht Ökostromanbieter in Bezug auf wirtschaftliche Verflechtungen zu Unternehmen der Kohle- und Atomenergie sowie auf ihr Engagement für eine nachhaltige Energiewende. Der Report soll Verbraucher:innen eine Hilfestellung bei der Auswahl eines Stromanbieters sowie mehr Transparenz über den Markt geben. Gemeinsam mit Robin Wood wurden Ökostromtarife recherchiert und bewertet. Die Basis des Berichtes bilden Daten, die im Rahmen des Projektes zusammengetragen wurden (Datensätze). Mit North Data lassen sich beispielsweise wirtschaftliche Verflechtungen von Unternehmen analysieren, die über Pflichtveröffentlichungen, z.B. durch die Bekanntmachungen des Handelsregisters, einsehbar sind. Allerdings sind die grundlegenden sowie die aufbereiteten Daten keine Open Data. Einige der Daten stehen über OffeneRegister.de zur Verfügung. Andere Quellen, besonders, wenn es um die Beteiligungen von Städten oder Kommunen an Unternehmen oder Kraftwerken geht, sind die Beteiligungsberichte. Hier muss die jeweilige Stadt oder der Kreis jährlich auflisten, in welche Bereiche investiert wurde. Der Ökostromreport 2020 ist aus unserer Sicht ein sehr gelungenes Praxisbeispiel für die Anwendung von Daten im Umweltbereich.
  • Auf der Website der Datenschule finden sich Blogbeiträge, Workshopmaterialien, Veranstaltungshinweise, Publikationen und sonstige Texte zum Thema Umwelt und Daten. Öffentlichkeitsarbeit wurde zudem über den Twitter-Account der Datenschule (@datenschule) betrieben. Dieser Account hat ca. 1.300 Follower und trug zur bundesweiten Verbreitung der Inhalte bei. Inhaltlich passende Inhalte wurden außerdem über die Twitter-Kanäle der OKF (@okfde), Code for Germany (@codeforde) und edulabs.de (@edulabsde) verbreitet.

Outcome

  • Wie stark ist das Grundwasser in meiner Region mit Nitrat belastet? Welche Insektenarten sind in Deutschland am stärksten vom Aussterben bedroht? Mit diesen Fragen war die Umweltdatenschule gestartet. Aus unserer Sicht wurden die Ziele der Umweltdatenschule erreicht: Wissen und Kompetenzen wurden an Umweltorganisationen vermittelt, um die zunehmend zugänglichen digitalisierten Umweltdaten mit gesellschaftspolitischer Relevanz für ihre Kampagnenarbeit oder Strategieentwicklung zu nutzen. Umweltorganisationen sind nach Absolvierung der Workshops in der Lage, eigene erfolgreiche datengetriebene Projekte zu entwickeln, dabei digitales Ehrenamt zu fördern und zu nutzen und nach ethischen Prinzipien in der digitalen Arbeit offenes Wissen für dauerhafte Innovationskraft nachhaltig stärken. Entwickelte Materialien werden der Allgemeinheit zur Nachahmung zur Verfügung gestellt.
  • Die Verzahnung zwischen der Umweltdatenschule und Netzwerken von digitalen Ehrenamtlichen der OKF DE hat sehr gut funktioniert. Ehrenamtliche aus den OKF-Projekten Code for Germany und Jugend hackt haben an der Erstellung von Inhalten der Umweltdatenschule mitgewirkt und zu ihrer Verbreitung beigetragen. Durch das Engagement der OKF DE in der Initiative Bits & Bäume, die sich dezidiert der Schnittstelle zwischen digitaler Welt und Umweltschutz widmet, konnten positive Effekte für die Umweltdatenschule erreicht werden: Als Mitgliedsorganisation im Trägerkreis der Initiative kommt die OKF mit einer Vielzahl von Organisationen aus dem Umweltschutz in Kontakt und kann auf ihre Expertise und Veranstaltungen hinweisen. Die Vermessung der Umwelt ist insbesondere in ländlichen Räumen ein wichtiges Unterfangen. Denn dort befinden sich die wirtschaftlich genutzten Flächen. Andererseits gibt es deutschlandweit zahlreiche Offene Werkstätten - wie Fab Labs, Open Knowledge-Labs, Hacker- und Makerspaces, in denen sich interdisziplinäre Communities mit technischen Fragen beschäftigen. Außerdem treten die Werkstätten häufig als technische Bildungsstätten auf. So entstand eine Kooperation mit dem Netzwerk Offener Werkstätten Brandenburg, mit dem wir testweise zwei Workshops in Potsdam und Cottbus veranstalteten. Die insgesamt 40 Teilnehmenden bildeten interdisziplinäre Workshop-Gruppen und kamen aus öffentlichen Einrichtungen, von Universitäten, Umweltorganisationen oder als Privatperson. Dadurch entwickelten sich lokale Projektgruppen und Organisationen, die sich gegenüber der Datenthematik öffneten und lokal Kontakte knüpfen konnten.

Impact

Gemeinnützige Organisationen und Umweltverbände lernen, die Qualität von (ihren) Daten zu bewerten und zu verbessern. Sie nutzen digitale Methoden und Informationen zielgerichtet im Arbeitsalltag und beteiligen sich als Impulsgeber:innen an öffentlichen gesellschaftspolitischen Debatten. Das Projekt fördert zudem digitale Innovation im gemeinnützigen und umweltaktivistischen Bereich. Die Gesellschaft ist besser informiert, kann sich an politischen Prozessen und Entscheidungen besser beteiligen. Dies stärkt die Demokratie.

Evaluation

Das Messen der Projektwirkung und die Evaluation der Aktivitäten erfolgen nach zuvor festgelegten Qualitätsindikatoren. Die Wirkung der Workshops wird nach einem Data Literacy Maturity Modell evaluiert (und beispielsweise bei Workshops eingesetzt). Bei Partnerprojekten gibt es zusätzliche Beratungs- und Monitoringinstanzen mit externen Expert:innen (Roundtables und Stakeholder-Dialoge, Interviews, Feedback-Runden). Erkenntnisse aus unseren Aktivitäten werden regelmäßig auf dem Blog der Datenschule und der Referenzen-Seite zugänglich gemacht.

Ausblick

Mit dem Auslaufen der Projektförderung für die Umweltdatenschule endet das proaktive Anbieten unserer themenspezifischen Projekte. Auf Nachfrage schauen wir gern, ob wir Workshopanfragen übernehmen können. Die entwickelten Lernmaterialien, die unter einer freien Lizenz veröffentlicht wurden, stehen der Öffentlichkeit weiterhin zur Verfügung. Workshopkonzepte sind zur Nachnutzung mit detaillierten Erläuterungen aufbereitet und können personenunabhängig umgesetzt werden.

Kapitel 2.15

Angstfrei

Das Projekt

In der offenen Jugendarbeit liegt riesiges Potenzial. Sie bietet Räume zum Experimentieren, Ausprobieren und Kreativsein – genau der richtige Ort, um einen selbstbestimmten Umgang mit Digitalisierung zu entwickeln. Mit “Digitalisierung: vom Angstraum zum Freiraum der Jugendarbeit” schaffen wir Freiräume für Jugendarbeiter:innen, um sich kreativ und neugierig in einem geschütztem Rahmen weiterzubilden. Im Fokus stehen Basiskompetenzen wie informationelle Selbstbestimmung und Datenschutz, aber auch diskursive Themen um die Wechselwirkung von Digitalität.

Was ist 2020 passiert?

Ressourcen

Laufzeit

Das Projekt läuft von Januar 2020 bis August 2021.

Budget
Einnahmen: 6.850 €
Ausgaben: 6.109 €
davon Personalausgaben: 6.109 €
davon Sachausgaben: 0 €

Personal

Projektleitung: Maximilian Voigt

Partner:innen

Youth Policy Labs, Generation and Educational Science Institute, Professional Open Youth Work in Europe

Förderung

Erasmus+

inhaltliche Schwerpunkte

Im Mittelpunkt stand die Entwicklung von Methoden zur diskursiven Auseinandersetzung mit dem Schwerpunkt “Digitalität und Gesellschaft”.

Ausblick

Die zweite Phase des Projektes konzentriert sich auf die Testung der entwickelten Methoden.

Website

https://www.digitalejugendarbeit.de/

Kapitel 2.16

Bits & Bäume

Das Projekt

Bits & Bäume (B&B) ist eine Bewegung, in der technologische Entwicklungen und das Ziel einer ökologisch und sozial nachhaltigen Zukunft zusammengedacht werden. Bits & Bäume war 2018 als Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit entstanden. Daraus sind diverse Projekte und Kooperationen erwachsen, und es hat sich eine Bits & Bäume-Community gebildet, die sich online oder in Städten wie Berlin, Dresden oder Hannover trifft, um eine nachhaltige Digitalisierung und die Unterstützung ökologisch, demokratischer und sozial nachhaltiger Ziele durch Technologien voranzubringen. Die OKF DE ist Teil des Trägerkreises.

Was ist 2020 passiert?

Ressourcen

Laufzeit

Das Projekt läuft seit 2018.

Budget
keins

Personal
keins - Von Seiten der OKF DE koordinierte Juliane Krüger (bis Juli) die Arbeit der Community, seit August betreuen Claudia Jach und Marie Gutbub die OKF-Aktivitäten von B&B.

ehrenamtliche Arbeit
Viele Stunden ehrenamtlicher Einsatz für Treffen des Trägerkreises und der weiteren Abstimmungen.

Partner:innen
Brot für die Welt, BUND, Chaos Computer Club, Deutscher Naturschutzring, Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung, Germanwatch, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Konzeptwerk Neue Ökonomie, TU Berlin

inhaltliche Schwerpunkte

Hauptaugenmerk der Arbeit lag zunächst auf der Planung einer weiteren großen Veranstaltung, die für Herbst 2020 angedacht war. Nach Beginn der Coronapandemie mussten diese Aktivitäten verschoben werden. Das Jahr wurde dann dafür genutzt, das Netzwerk intern neu aufzustellen und die Organisationsstrukturen so zu fassen, dass Trägerkreis und Community auch mittelfristig stabil arbeits- und entscheidungsfähig sind. Die OKF DE konnte insbesondere das Jahresthema “Code for Climate” im Netzwerk Code for Germany nutzen, um die Themen von Bits & Bäume auch in andere Projekte der OKF DE zu tragen.

Ausblick

Das nächste Jahr soll dafür genutzt werden, nötige organisatorische und finanzielle Vorbereitungen für die Durchführung einer B&B-Konferenz 2022 zu treffen.

Website

https://bits-und-baeume.org/

Kapitel 2.17

D-EITI

Das Projekt

Die globale „Initiative für Transparenz im rohstoffgewinnenden Sektor“ (Extractive Industries Transparency Initiative – EITI) setzt sich für mehr Finanztransparenz und Rechenschaftspflicht im Rohstoffsektor ein. Die 2003 gegründete Initiative entstand im Rahmen des Nachhaltigkeitsgipfels 2002 im südafrikanischen Johannesburg und basiert auf einer engen Zusammenarbeit von Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaften in mittlerweile über 50 Ländern. Diese legen Informationen über Steuerzahlungen, Lizenzen, Fördermengen und andere wichtige Daten rund um die Förderung von Öl, Gas und mineralischen Rohstoffen offen. Die OKF ist Mitglied der Multi-Stakeholder-Gruppe für Deutschland, bestehend aus Akteur:innen aus Regierung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Sie werden von der Bundesregierung für einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren berufen. Aufgabe der MSG ist die Steuerung und Kontrolle der Umsetzung der deutschen EITI Ziele. Dazu gehören unter anderem die Abnahme von Arbeitsplänen und Fortschrittsberichten.

Was ist 2020 passiert?

Ressourcen

Laufzeit
Das Projekt läuft seit 2014.

Budget
keins

Personal
Projektleitung: Walter Palmetshofer

Partner:innen
GIZ, Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft, Forum Umwelt und Entwicklung, Transparency International Deutschland

inhaltliche Schwerpunkte

In diesem Jahr lag der Fokus im Projekt auf der Erarbeitung des 3. EITI-Berichts. Die internationalen Vernetzungsaktivitäten fanden nur digital statt. 2020 wurde das einjährige EITI-Projekt mit der Ukraine abgeschlossen sowie ein neuer Projektantrag erarbeitet.

Ausblick

Als Themen für zukünftige Relevanz wurden Vertragstransparenz und wirtschaftliche Eigentümer identifiziert. Der EITI-Report soll zukünftig einen Fokus auf Mainstreaming legen. 2021 wird ein neues Projekt mit dem Partner DiXi-Group in der Ukraine angestrebt.

Website

https://www.d-eiti.de/

Kapitel 2.18

Energyhack Berlin

Das Projekt

Der Energyhack Berlin ist ein Eventformat, das Hackathons rund um das Thema Energieversorgung in Berlin durchführt. Bisher fanden Energyhacks 2013, 2015, 2017, 2018 und 2020 statt. Das Event dient zur Vernetzung der Open Data Szene im Energiebereich und dem Aufzeigen von Lösungen, die Open Data basiert sind.

Was ist 2020 passiert?

Ressourcen

Laufzeit

Die aktuelle Förderung umfasst den Zeitraum 2016 bis 2020.

Budget
Einnahmen: 58.500 €
Ausgaben: 24.383 €
davon Personalausgaben: 7.883 €
davon Sachausgaben: 16.500 €

Personal
Projektleitung: Walter Palmetshofer

Partner:innen
Remote Satellite Verschwörhaus Ulm, Remote Catering, Community, TSB, IHK Berlin, Feuerwehr Berlin

Förderung
Stromnetz Berlin

inhaltliche Schwerpunkte

Bereits zum 5. Mal organisierte die OKF zusammen mit Stromnetz Berlin den Energyhack Berlin. Mit dem Energyhack im September fand eine unserer sehr wenigen größeren Live & Hybrid-Veranstaltungen in diesem Jahr statt. Unter dem Motto „Energie für eine effiziente Stadt” wurde im Berliner Engelnest gebastelt, geschraubt und genetzwerkt. Wie bereits 2017 und 2018 fand die Veranstaltung im Kontext des Forschungsprojekts WindNODE statt. Dadurch hatten wir die Chance, weitere Betriebe der Daseinsvorsorge, der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz als Unterstützer und Bereitsteller von offenen Daten zu gewinnen. Mit der neuen Infralab Berlin Location und genügend Außenfläche hatten wir den perfekten Ort für die Veranstaltung in Coronazeiten.

Ausblick

Aktuell ist keine Fortführung geplant.

Website

https://energyhack.de/

Kapitel 2.19

Farm Subsidy

Das Projekt

FDie Europäische Union stellt jährlich rund 59 Milliarden Euro für Agrarsubventionen zur Verfügung. Auf farmsubsidy.org wird transparent, wer das Geld erhält. FarmSubsidy erleichtert den Zugang zu Informationen darüber, wie die EU ihre Subventionen im Rahmen der Agrarpolitik ausgibt. Ziel ist es, detaillierte Auskunft über Zahlungen und Empfänger:innen von Agrarsubventionen in jedem EU-Mitgliedstaat zu erhalten und diese Daten in einer für die europäischen Bürger:innen nützlichen Weise zur Verfügung zu stellen. 2017 haben wir das Projekt auf ehrenamtlicher Basis von journalismfund.eu übernommen, um dessen Fortbestand zu garantieren. Wir übernehmen die Bereinigung, Zusammenstellung und Visualisierung der erhaltenen Daten. Zudem geben wir Schulungen und stellen Analysen zu den Daten zur Verfügung. Die Archivierung und der Zugang zu den Daten hilft Journalist:innen, NGOs und Politiker:innen, diesen großen Anteil des EU-Haushalts besser zu verstehen.

Was ist 2020 passiert?

Ressourcen

Laufzeit

Das Projekt läuft seit 2017.

Budget
keins

ehrenamtliche Arbeit
ehrenamtliche Arbeitszeit von Stefan Wehrmeyer: ~120 Stunden im Jahr

inhaltliche Schwerpunkte

In diesem Jahr wurde die Daten-Archivierung für CAP-Subventionen vorangetrieben. Auf Nachfrage wurde Data-Support für NGOs, Journalist:innen und Jurist:innen geleistet. Das Portal hatte 165.000+ Besucher:innen im Jahr 2020. Highlight: Die Wissenschaft hat FarmSubsidy.org als Quelle entdeckt: Eine Forscher:innengruppe aus Schweden hat mittlerweile einen Preprint zu ihrer räumlichen Analyse der Gemeinsamen Agrarpolitik mit Daten aus dem Jahr 2015 veröffentlicht, in der die Daten von FarmSubsidy.org verwendet werden. Und auch die deutsche Forschung bedankt sich für das Datenarchiv, denn die offizielle Datenlandschaft ist leider karg: Selbst die Ressortforschung hat offenbar bisher keine Möglichkeit, vollständige Datensätze der Empfänger:innen von Fördermitteln auf offiziellem Wege zu bekommen, und bedient sich unserer Quelle zur Identifikation und Ortung von landwirtschaftlichen Betrieben.

Ausblick

Für 2021 ist angesetzt, dass wieder mehr Daten in die Suchmaschine integriert werden.

Website

https://farmsubsidy.org/

Kapitel 2.2

Forum Open Education

Das Projekt

Es muss politischer Anspruch sein, Bildung offen, partizipativ und demokratisch zu gestalten. Bildungspolitische Strategien entstehen meist jedoch hinter verschlossenen Türen. Die Perspektive der Praxis – v.a. der gemeinnützigen Initiativen aus dem Bereich der offenen Bildung – finden zu selten Beachtung im politischen Diskurs. Politik und Praxis können und wollen mehr voneinander profitieren. Was fehlt, sind gute Formate für den Austausch. Das Forum Open Education ist ein solches Veranstaltungsformat. Es ist aus dem Projekt edulabs hervorgegangen. Dabei ist es mehr als eine Veranstaltung: Es verbindet kollaborative Arbeitsphase, Vernetzung mit Community, Erarbeitung von Papers und Abschlussveranstaltung.

Was ist 2020 passiert?

Ressourcen

Laufzeit

Das Projekt läuft seit 2018.

Budget
Einnahmen: 16.080 €
Ausgaben: 14.440 €
davon Personalausgaben: 14.440 €
davon Sachausgaben: 0 €

Personal
Projektleitung: Maximilian Voigt

Partner:innen
Wikimedia Deutschland, Bündnis Freie Bildung

Förderung
Wikimedia Deutschland, Bundeszentrale für politische Bildung

inhaltliche Schwerpunkte

Offene Bildung stärken: Zusammen mit Wikimedia und dem Bündnis Freie Bildung haben wir 2020 erneut das Forum Open Education veranstaltet und darüber hinaus das ganze Jahr über gemeinsam mit politischen Entscheidungsträger:innen an konkreten Forderungen für neue Bildungsstrategien, insbesondere dem Einsatz von Open Educational Resources, gearbeitet.

Output

Am 8. Oktober wurden die Ergebnisse der mehrmonatigen Arbeitsphase in einer großen Abschlussveranstaltung von Bundestagsabgeordneten aller demokratischen Fraktionen digital präsentiert. Am Forum beteiligten sich die Abgeordneten Margit Stumpp, Marja-Liisa Völlers, Dr. Jens Brandenburg, Ronja Kemmer, Birke Bull-Bischoff sowie über 100 Teilgebende an der Entwicklung und Diskussion vier gemeinsamer Strategien. In dem bisher einmaligen Arbeitsprozess des FOE20 korrespondierten Bundespolitik und Zivilgesellschaft auf Augenhöhe. Die Ergebnisse reichen von konkreten Konzepten - wie das Lernen in regionalen Netzwerken - bis hin zu gemeinsamen Positionen und zeigen Visionen und Lösungsansätze für eine zeitgemäße Bildung.

Die Arbeitsphase war in 4 Fachgruppen eingeteilt, die jeweils ein Strategiepapier erarbeitet und veröffentlicht haben. Fachgruppe 1 zu “Für eine zeitgemäße und chancengleiche Bildung in der Digitalität”, Fachgruppe 2 “Open Educational Resources in Hochschule und Lehrkräftebildung”, Fachgruppe 3 “Lernen in regionalen Netzwerken” und Fachgruppe 4 “Lernen mit und über Künstliche Intelligenz”. Die Strategiepapier sind online verfügbar: https://education.forum-open.de/2020/groups/.

Stimmen zum Forum und der Bildung allgemein sind im Beitrag des Deutschlandfunks nachzuhören.

Outcome

Die Fachgruppe 1 empfiehlt, die Rolle der Bibliotheken in Deutschland als offene Lernorte zu stärken. Es geht um Chancengleichheit beim Zugang zu digitaler Bildung schon in der Grundschule. Eine Etablierung oder Professionalisierung von Schulbibliotheken, auch als Ort zur Leihe von digitalen Geräten und Etablierung freier Bildungsressourcen, soll angestrebt werden. Die Fachgruppe 2 empfiehlt, OER und Digital Literacy als Bestandteile der universitären Lehrerausbildung zu etablieren und fordert ein konkretes Fort- und Ausbildungsprogramm für Lehrkräfte. Es geht darum, Anreize für die Erstellung und Verbreitung von frei lizenzierten Lehr- und Lernangeboten zu schaffen. Die Fachgruppe 3 empfiehlt, Bildung auf regionaler Ebene zu transformieren, um Bildungsgerechtigkeit und digitale Kompetenzen durch lokale Lernnetzwerke wie Bibliotheken, Landesmedienzentren, Gemeinschaftsgärten, Kulturräume und Offene Werkstätten zu ermöglichen. Selbstwirksamkeit, selbstbestimmtes Lernen und Austausch von Wissen wird erlebbar und Schulen können entlastet werden. Die Fachgruppe 4 empfiehlt, Künstliche Intelligenz (KI) als Schlüsseltechnologie der Digitalisierung nicht den wirtschaftlichen Akteur:innen zu überlassen. Im Bildungsbereich spielt die KI schon heute in Schulclouds und Lernsoftware eine zentrale Rolle. Lehrende und Lernende sollen an der Gestaltung dieser Technologien beteiligt werden.

Impact

Der Arbeitsprozess des Forums konnte für die Erarbeitung der OER-Strategie des Bündnis Freie Bildung genutzt werden. Mit der OER-Strategie liegen alle Elemente auf dem Tisch, um Bildung auch durch konkrete politische Handlungen voranzubringen. Der Vorschlag wurde veröffentlicht mit der Forderung an die Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag versprochene OER-Strategie des Bundes noch in dieser Legislatur vorzulegen. Dies wurde 2020 in Aussicht gestellt.

Evaluation

Das Forum Open Education 2020 wurde von den Teilnehmenden sehr positiv bewertet, insbesondere der intensive Co-Creation-Prozess wurde positiv hervorgehoben.

Ausblick

Das Forum Open:Education 2021 ist in Planung.

Website

https://education.forum-open.de/

Kapitel 2.21

kleineAnfragen (†)

Das Projekt

Das Fragerecht ist ein wichtiges Recht der Abgeordneten – und ein häufig genutztes parlamentarisches Kontrollinstrument. Allein im Bundestag werden pro Wahlperiode tausende Kleine Anfragen gestellt, die von der Regierung schriftlich beantwortet werden müssen. Nimmt man die Anfragen in den Länderparlamenten hinzu, ist dies ein riesiger Fundus nützlicher Informationen, der wichtige Einblicke in demokratische Prozesse enthält. Von Seiten der Parlamente werden diese Dokumente zwar veröffentlicht, dies geschieht aber auf verschiedenen Onlinearchiven verstreut und mit mangelhafter Qualität. Das seit 2015 bestehende Portal kleineAnfragen.de sammelt all diese Dokumente, bereitet diese auf und stellt sie der Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung.

Was ist 2020 passiert?

Ressourcen

Laufzeit

Das Projekt startete 2014 und wurde zum 31.12.2020 stillgelegt.

Budget
keins - Das Projekt wurde rein ehrenamtlich aufgebaut und betrieben.

Personal
Entwickler: Maximilian Richt (ehrenamtlich)

inhaltliche Schwerpunkte

KleineAnfragen.de wurde zum Jahresende stillgelegt.

Evaluation

Mit 116.000 Anfragen und leicht durchsuchbaren Antworten, 760 aktiven E-Mail-Abonnements, monatlich ca. 25.000 unique Besucher:innen und ca. 119.000 Seitenaufrufen ist das Projekt sehr erfolgreich gewesen. Allerdings sind wird an die Grenze des (ehrenamtlich) Machbaren gestoßen. Der technische Aufbau konnte aufgrund der ehrenamtlichen Betreuung nicht stabil genug betrieben werden. Die Parlamente nahmen kleineAnfragen nicht zum Anlass, den eigenen Parlamentsspiegel zu überarbeiten und selbst offene Daten bereitzustellen. Im Gegenteil haben Umstellungen der einzelnen Parlamente dazu geführt, dass für jedes der 17 Parlamente immer wieder umfangreiche Änderungen an der Software notwendig waren, um die veröffentlichten Anfragen importieren zu können. Würden die Parlamente ihre Dokumentensammlung auch maschinenlesbar als offene Daten veröffentlichen, wäre dies nicht notwendig. kleineAnfragen.de konnte die Bereitstellung für alle Menschen niedrigschwellig und maschinenlesbar als ehrenamtliches Projekt nur exemplarisch leisten. Nun ist es wieder die Aufgabe der Parlamente und insbesondere die des Parlamentsspiegels, der die Dokumente aller Parlamente aggregieren soll, die Situation zu verbessern.

Ausblick

Trotz der Stilllegung wird sich die OKF weiter dafür einsetzen, dass die Parlamente ihre Dokumentensysteme öffnen und mit dem erprobten Portal kleineAnfragen.de und seiner Funktionalitäten auf Politik zugehen.

Website

https://kleineanfragen.de/

Kapitel 2.22

Open Government Netzwerk

Das Projekt

Das Open Government Netzwerk koordiniert zivilgesellschaftliche Beteiligung im Rahmen der Open Government Partnership. Das Open Government Netzwerk wurde 2011 mit dem Ziel der aktiven Mitwirkung Deutschlands in der Open Government Partnership (OGP) gegründet. Die Koordinierungsstelle der Zivilgesellschaft wird von der OKF DE geleitet. Das Netzwerk setzt sich für offenes, transparentes, partizipatives und kooperatives Regierungs- und Verwaltungshandeln in Deutschland ein und nutzt den OGP-Prozess, um zivilgesellschaftliche Interessen zu verbreiten.

Was ist 2020 passiert?

Ressourcen

Laufzeit

Das Projekt läuft seit 2011.

Budget
Einnahmen: 33.173 €
Ausgaben: 27.223 €
davon Personalausgaben: 25.407 €
davon Sachausgaben: 1.816 €


Personal
Projektleitung: Michael Peters (bis April), Walter Palmetshofer | Policy-Unterstützung: Henriette Litta, Arne Semsrott

ehrenamtliche Arbeit
monatliche Netzwerkcalls

Partner:innen
Liste der Netzwerk Mitglieder

Förderung
Luminate, Open Government Partnership

inhaltliche Schwerpunkte

Das Jahr 2020 stand ganz im Zeichen des zweiten Nationalen Aktionsplans (NAP). Das Netzwerk begleitete den Umsetzungsprozess aktiv mit mehreren Veranstaltungen und regelmäßigem Austausch mit dem zuständigen Referat im Bundeskanzleramt. Am 25.02. organisierte das Netzwerk die Veranstaltung “Mit Open Government Demokratie stärken” u.a. mit der Teilnahme etlicher Mitglieder des Lenkungsausschuss der internationalen Open Government Partnership. Am 29.07. wurde eine online-Veranstaltung des unabhängigen Berichterstatters zum Evaluationsreports zum NAP Designprozess organisiert. Der dabei präsentierte Bericht zeigte Verbesserungspotenziale im Ko-Kreation-Bereich auf, welche für die Erstellung des dritten NAP berücksichtigt werden sollen. Positiv am zweiten Nationalen Aktionsplan ist vor allem, dass auch erstmalig Bundesländer mit mit einbezogen sind und somit Open Government in Deutschland in die Fläche bringen.

Ausblick

Die Verpflichtungen der Bundesregierung lassen Ambitionen bisher vermissen, Open Government in großem Umfang umzusetzen. So kritisieren sowohl das Netzwerk als auch Presseberichte, dass der Plan keine Gesetzesänderungen enthält. Hier sind 2021 mehr Führung der Politik zum Thema und mehr Druck aus der Zivilgesellschaft nötig, um beim 3. NAP für ambitionierte Ziele zu sorgen. Wir werden an beidem arbeiten und dafür auch die Vorbereitungen auf den Bundestagswahlkampf 2021 nutzen.

Website

https://opengovpartnership.de/

Kapitel 2.23

Rette deinen Nahverkehr

Das Projekt

Rette deinen Nahverkehr will Verkehrsverbünde dazu bewegen, mehr Fahrplandaten in offenen Dateiformaten bereitzustellen. Obwohl sie Ende 2019 durch EU-Verordnung dazu verpflichtet sind, sind viele Verbünde immer noch der Ansicht, den Routenplaner für die Zukunft ganz alleine stemmen zu können, und investieren gemeinsam viele Millionen Euro aus Steuergeldern für nicht sonderlich innovative Großprojekte. Mit dem öffentlichen Bereitstellen von maschinenlesbaren Fahrplandaten dagegen können sich kleine Verkehrsverbünde die teure Entwicklung eigener Apps ersparen. Mit Rette deinen Nahverkehr adressieren wir die Entscheider:innen, die politisch für Abhilfe sorgen können: Die Landrät:innen und Oberbürgermeister:innen als Gesellschafter:innen der vielen Verkehrsverbünde in Deutschland. Über die Seite lassen sich die Verantwortlichen der Gebietskörperschaft direkt per Formbrief anschreiben.

Was ist 2020 passiert?

Ressourcen

Laufzeit

Das Projekt läuft seit 2017.

Budget
keins - Das Projekt ist rein ehrenamtlich aufgebaut und betrieben.

ehrenamtliche Arbeit
Beteiligte: Constantin Müller, Maximilian Richt, Stefan Kaufmann, Walter Palmetshofer

Partner:innen
Verschwörhaus Ulm, Community, DB, BMVI, VM Baden-Württemberg

inhaltliche Schwerpunkte

In diesem Jahr ist es gelungen, einen weiteren Verkehrsverbund (MDV) zur erstmaligen Veröffentlichung ihrer Fahrpläne im GTFS-Format zu überzeugen. Darüber hinaus fanden drei Veranstaltungen in Baden-Württemberg mit produktiven Ergebnissen statt. Wir haben ein Netzwerk von Datennutzenden, inklusive Feedbackschleifen zu den Datenbereitstellern, aufgebaut. Zudem waren wir aktiv in der Entwicklung einer Datenstrategie für die Mikromobilität in Überschneidung mit radforschung.

Ausblick

Wir werden weiter intensiv und aktiv konsequente Überzeugungsarbeit bei Kommunen und Verwaltungen leisten. Wir werden die Umsetzung der Delegierten-Verordnung (EU) 1926/2017 unterstützen und den Datenbereitstellungsprozess über den National Access Point kritisch begleiten. Es ist auch geplant, die Open Data Verkehrsstudie fertigzustellen.

Website

https://rettedeinennahverkehr.de/

Kapitel 2.24

Volksentscheid Transparenz

Das Projekt

Mit der Kampagne „Volksentscheid Transparenz“ soll ein Gesetz für Berlin durchgesetzt werden, das Verwaltungen zu Transparenz verpflichtet. Im Koalitionsvertrag haben die Regierungsparteien vereinbart, das Berliner Informationsfreiheitsgesetz zu einem Transparenzgesetz weiterzuentwickeln. Statt zu warten, bis die Koalition einen Entwurf vorlegt, haben wir gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Partner:innen einen eigenen Vorschlag geschrieben. Unser Transparenzgesetz verpflichtet Senat, Behörden und öffentliche Unternehmen, für die Öffentlichkeit wichtige Informationen offenzulegen.

Was ist 2020 passiert?

Ressourcen

Laufzeit

Das Projekt läuft seit Sommer 2018.

Budget
keins

Personal
Arne Semsrott, Lea Pfau, Leonard Wolf, Stefan Wehrmeyer

ehrenamtliche Arbeit
zahlreiche Ehrenamtliche

Partner:innen
Mehr Demokratie

Förderung
Spenden

inhaltliche Schwerpunkte

  • Nachdem wir im Jahr 2019 insgesamt 32.827 Unterschriften für den Antrag auf ein Volksbegehren gesammelt und dem Berliner Senat übergeben hatten, prüfte die Innenverwaltung das gesamte Jahr den Antrag auf Zulässigkeit. In der Zwischenzeit erstellte der Senat einen eigenen Entwurf für ein Transparenzgesetz, der allerdings deutlich hinter dem Volksentscheid zurückbleibt.
  • Über 40 zivilgesellschaftliche Organisationen unterstützen den Volksentscheid Transparenz. Zahlreiche Medien berichteten zum Start der Unterschriftensammlung über die Kampagne.
  • Insgesamt rund 100 Ehrenamtliche haben sich regelmäßig getroffen, Unterschriften gesammelt und in anderen Bereichen der Kampagne große Unterstützung geleistet.

Ausblick

Die Prüfung des Antrags wird weiter vom Berliner Senat verzögert und ist noch immer nicht abgeschlossen. Wenn dies geschehen ist, kann der Gesetzentwurf endlich dem Berliner Abgeordnetenhaus übergeben werden.

Website

https://volksentscheid-transparenz.de

Kapitel 3

Die Organisation

Allgemeine Angaben

Name
Open Knowledge Foundation Deutschland e.V.

Sitz der Organisation gemäß Satzung
Berlin

Gründung
19.02.2011

Weitere Niederlassungen
nein

Rechtsform
eingetragener Verein

Kontaktdaten Adresse: Singerstr. 109, 10179 Berlin
Telefon: 030 57 70 36 66 - 0
Fax: 030 57 70 36 66 - 9
E-Mail: info[at]okfn.de
Website: okfn.de

Link zur Satzung (URL)
https://okfn.de/files/documents/01_Satzung.pdf
aktuelle Fassung vom 11.11.2017

Registereintrag
Registergericht: Charlottenburg
Registernummer: VR 30468 B
Datum der Eintragung: 11.05.2011

Gemeinnützigkeit – Angaben gemäß § 52 Abgabenordnung
Datum des letzten Feststellungsbescheids: 23.02.2021
Ausstellendes Finanzamt: Finanzamt für Körperschaften I Berlin
Erklärung des gemeinnützigen Zwecks: Förderung von Wissenschaft und Forschung, Förderung der Volks- und Berufsbildung sowie der Studentenhilfe

Arbeitnehmer:innenvertretung
nicht vorhanden

Mitgliedschaften
Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement
Bundesverband Deutscher Stiftungen

Kapitel 3.1

Organisationsprofil

Vereinsorgane, Geschäftsführung und Team

Die Mitgliederversammlung der OKF DE ist ein beschlussfassendes Vereinsorgan. Ihr obliegen alle Aufgaben, die laut Satzung ausdrücklich nicht auf ein anderes Vereinsorgan übertragen worden sind. Der Mitgliederversammlung gehören alle ordentlichen Vereinsmitglieder mit je einer Stimme an. Dem Verein gehören 47 ordentliche Mitglieder an, darunter fünf Neuzugänge. Es gibt keine Fördermitglieder. Jedes Jahr findet eine ordentliche Mitgliederversammlung statt. Sie wird vom Vorstand schriftlich oder in elektronischer Form als E-Mail unter Angabe der Tagesordnung einberufen. Aufgrund der Coronapandemie wurde die Mitgliederversammlung am 28.05.2020 digital durchgeführt auf Grundlage der Gesetzesänderung vom 27.03.2020 zur Abmilderung der Covid-19 Folgen für Vereine. Auf der Mitgliederversammlung wurden folgende Beschlüsse gefasst: Der Vorstand wurde entlastet, die Vereinsmitglieder Mark Brough und Timo Lundelius wurden als Kassenprüfer gewählt, der Vorstand wurde im Amt bestätigt und neue Vorstandsmitglieder gewählt, die Solidaris GmbH wurde für die Durchführung der Wirtschaftsprüfung des Geschäftsjahres 2020 bestätigt.

Der ehrenamtlich tätige Vorstand setzt sich aus einem Vorsitz und einem stellvertretenden Vorsitz, der Position Kassenwart:in sowie aus Beisitzer:innen zusammen. Der Vorstand wird von der Mitgliederversammlung gewählt, die Amtszeit beträgt zwei Jahre, Wiederwahl ist zulässig. Amtierende Vorstandsmitglieder bleiben nach Ablauf ihrer Amtszeit im Amt, bis Nachfolger:innen gewählt sind. Auf der Mitgliederversammlung 2020 wurden vier Vorstandsmitglieder im Amt bestätigt, Vorstandsmitglied Lucy Chambers stand nicht zur Wiederwahl zur Verfügung, vier neue Mitglieder wurden in den Vorstand gewählt.

Mitglieder des Vorstands bis 28.05.2020 ab 28.05.2020
Vorsitz Andreas Pawelke Andreas Pawelke
Stellv. Vorsitz Lucy Chambers Jana Wichmann
Kassenwartin Kristina Klein Gabriele C. Klug
Beisitzer:in Daniel Dietrich Daniel Dietrich
Beisitzer:in Jana Wichmann Lea Gimpel
Beisitzer:in -- Dr. Stefan Heumann
Beisitzer:in -- Kristina Klein
Beisitzer:in -- Julia Reda


Zur Führung der operativen Geschäfte hat der Vorstand eine hauptamtliche Geschäftsführung eingesetzt. Der Vorstand delegiert grundsätzlich die operative Ausgestaltung der strategischen Linien an die Geschäftsführung. Dabei handelt es sich sowohl um den inhaltlich-politischen Geschäftsbereich als auch um den organisatorischen und finanziellen Geschäftsbereich. Weiterhin delegiert der Vorstand die Personalverantwortung von Mitarbeiter:innen. Geschäftsführerin der OKF DE ist Dr. Henriette Litta.

Mit durchschnittlich 28 liegt die Zahl der beschäftigten Teammitglieder etwas unter dem Vorjahresniveau (32). Im Programm Jugend hackt lief die Finanzierung einiger Stellen plangemäß zu Jahresbeginn aus; die Projekte Datenschule und Turingbus wurden abgeschlossen. Zum Januar wurde die Position der Geschäftsführung, die seit Juni 2019 kommissarisch ausgeübt wurde, besetzt. Das Programm FragDenStaat konnte dank hoher Spendeneinnahmen personell wachsen. Erstmals konnte ein Syndikusanwalt eingestellt werden, der den Verein auch allgemein berät. Auch eine Entwickler-Position wurde im Projekt besetzt. Bei Jugend hackt wechselte im Januar eine von zwei Programmleitungen. Durch eine mehrwöchige Überlappungsphase konnten Übergaben ausreichend durchgeführt werden. Der überwiegende Teil der Beschäftigten (25) ist im Berliner Büro angesiedelt. Für Jugend hackt sind darüber hinaus zwei Mitarbeitende in Ulm sowie ein Mitarbeiter in Fürstenberg/Havel beschäftigt. Besonders erfreulich ist, dass der Frauenanteil in der OKF DE bei über 55 Prozent liegt. Acht hauptamtliche Teammitglieder üben Leitungsfunktionen aus, wobei die Hälfte weiblich ist.

Qualitätssicherung und interne Kontrollmechanismen

Das interne kaufmännische Kontrollsystem besteht aus einem projektgesteuerten 4-Augen-Prinzip im operativen Geschäft, einer personellen Trennung von Freigabe und Durchführung von Zahlungen sowie der internen Kassenprüfung. Darüber hinaus werden Buchhaltung und Jahresabschluss von externen Steuerkanzlei Winkow ausgeführt, welche eine weitere Kontrollinstanz für das Alltagsgeschäft bildet und vereinsschädigende oder gemeinnützigkeitsschädliche Handlungen direkt an die Geschäftsführung melden würde.

Einmal pro Jahr erfolgt eine Kassenprüfung. Der Bericht der Kassenprüfenden wird auf der Mitgliederversammlung vorgestellt und dient der Orientierung der Mitglieder für die Entlastung des Vorstands. Für die Kassenprüfung werden zwei Vereinsmitglieder auf der MV gewählt. Die Kassenprüfer:innen dürfen nicht aus Vorstand und Belegschaft gestellt werden, um mögliche Interessenskonflikte zu vermeiden. Für das Geschäftsjahr 2019 wurde die Kassenprüfung durch die Mitglieder Mark Brough und Timo Lundelius am 07.05.2020 in den Büroräumen der OKF DE durchgeführt. Die Prüfung ergab keine Beanstandungen.

Interessenkonflikte / Verflechtungen

Acht Teammitglieder sind auch Vereinsmitglieder und damit stimmberechtigt in der Mitgliederversammlung als Aufsichtsorgan. Ihr Anteil macht jedoch einen geringfügigen Anteil der Mitglieder aus und wird nicht als problematisch betrachtet. Ebenfalls Vereinsmitglieder sind die Vorstände. Sie sind ehrenamtlich tätig und erhalten keine Bezüge – weder Gehälter, Aufwandsentschädigungen noch Sachbezüge. Kein Vorstandsmitglied arbeitet vertraglich für den Verein. Es gibt keine finanziellen, persönlichen oder rechtlichen Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Vereins-, Vorstands- und Teammitgliedern und anderen an der Finanzierung beteiligten Organisationen. Es bestehen keine Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Organisation.

Die OKF DE hat einen Verhaltenskodex (Code of Conduct), an dem die Organisation ihr Handeln ausrichtet. Dort sind die Prinzipien Überparteilichkeit, Unabhängigkeit, Finanztransparenz, Kooperation mit Partner:innen, die unsere Werte und Ziele teilen, verankert. Zur Überwachung der Einhaltung und als Ansprechperson für Team und Vorstand wurde die Institution der Ethikbeauftragten eingerichtet, an die sich jede:r wenden kann.

Sozial- und Umweltprofil

  • Wir haben flexible Arbeitszeiten und unterstützen mobiles Arbeiten.
  • Wir haben klare Regelungen zum Umgang mit Überstunden und Mehrarbeit.
  • Fortbildungen innerhalb der Arbeitszeit werden unterstützt und teilweise finanziert.
  • Die Geschäftsführerin hat eine “Open-Door-Policy” für alle Teammitglieder.
  • Im Team gibt es zwei benannte Vertrauenspersonen für Sorgen und Beschwerden.
  • Tiere am Arbeitsplatz sind erlaubt.
  • Wir haben alle Vereinskonten bei der GLS Gemeinschaftsbank.
  • Wir kaufen viele Büromöbel sowie einen Teil unserer IT-Ausstattung gebraucht.
  • Wir verwenden vornehmlich Recyclingpapier, Bürobedarf bestellen wir ökofair.
  • Reisen finden in aller Regel mit öffentlichen Verkehrsmitteln statt (2. Klasse); Inlandsflüge buchen wir nur in Ausnahmesituationen; Auslandsreisen sind Ausnahmen; wir haben keine Dienstwagen.

Wir wollen unsere Teammitglieder unterstützen und stärken

Die OKF möchte eine Arbeitsumgebung schaffen und stärken, in der wertschätzend miteinander umgegangen wird. Eine Feedback-Kultur soll Teil unserer Wertestruktur sein, diese gab es bislang nur vereinzelt. 2020 wurde Grundwissen über Techniken des Feedbacks allen Teammitgliedern vermittelt. In den Personalgesprächen ist gegenseitiges Feedback von nun an ein verbindlicher Agendapunkt. Darüber hinaus wurden flächendeckend Zielvereinbarungen eingeführt. Diese sollen dazu beitragen, den Fokus der eigenen Arbeit zu schärfen, den Bezug zwischen Projektarbeit und Organisation zu stärken sowie persönliche Entwicklungsideen umzusetzen. Die Ziele werden am Jahresbeginn vereinbart; zur Mitte eines Jahres findet ein Zwischengespräch statt, um zu besprechen, ob die Umsetzung läuft oder angepasst/zusätzlich unterstützt werden soll. Die Regeln für Arbeitszeit und Überstunden wurden in diesem Jahr schriftlich festgehalten. Ziel der neuen Regelung ist es, die Anhäufung großer Überstundenkonten zu vermeiden und eine gesunde Arbeitskultur zu etablieren.

Corona

Am 16. März 2020 wechselten alle Teammitglieder in das Homeoffice. Der kurzfristige Übergang klappte reibungslos, weil auch schon vor der Pandemie die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten bestand aufgrund der vorhandenen technischen Infrastruktur (Laptop, cloudbasiertes Dateisystem, Kommunikationstools). Ausnahmslos alle Mitarbeitenden haben die Möglichkeit, ihre gesamte Arbeit mobil und flexibel zu erledigen. Ein Minimalbetrieb für das Büro wird möglichst kontaktarm organisiert. Über das Jahr haben wir verschiedene Formate für das Soziale ausprobiert: Check-ins, virtuelle Mittagspausen, Zoom-Bier, Kiezspaziergänge, Quatsch-Channels. Es gibt außerdem einen Hygieneplan für die Büroarbeit, der u. a. Abstandsregelungen und Maximalbelegungen definiert. Für einzelne Projektteams wurde jeweils 1 fester Bürotag definiert, bei dem dieses Team privilegierten Zutritt zum Büro hat, eine Büropflicht besteht aber nicht. Im November wurde allen Teammitgliedern ein Coronabonus ausgezahlt, um beispielsweise Kosten im Homeoffice zu kompensieren. Alle getroffenen Regelungen werden regelmäßig überprüft und ggf. angepasst.

Kapitel 3.2

Team

Adriana Groh

Bild von Adriana Groh Projektleitung Prototype Fund
Adriana ist die Leiterin des Prototype Funds und beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung des Programms und des Prototype-Fund-Netzwerks sowie dem Projektcontrolling. Sie hat Public Policy und Democratic Innovations in Maastricht studiert und zu Partizipation in der EU geforscht. Zuvor war sie Fellow im LaunchBase Incubator und im Social Impact Lab Frankfurt. Nach ihrem Studium hat sie das Projekt Wepublic gegründet und damit im Wahlsalon von Code for Germany eine Civic-Tech-App zur Bundestagswahl 2017 gestartet.

Arne Semsrott

Bild von Arne Semsrott Projektleitung FragDenStaat
Arne ist bei der Open Knowledge Foundation Projektleiter des Portals FragDenStaat.de und beschäftigt sich mit Informationsfreiheit. Er ist Politikwissenschaftler, arbeitet als freier Journalist und engagiert sich in weiteren NGOs zu Themen wie Transparenz und Lobbyismus, unter anderem als ehrenamtlicher Vorstand von LobbyControl und im Beirat des Whistleblower-Netzwerks.

Bela Seeger

Bild von Bela Seeger Projektleitung Turing-Bus
Bela arbeitet bei der Open Knowledge Foundation Deutschland als Projektleiter des Bildungsprojekts „Turing-Bus“. Als Techniksoziologe interessiert er sich für von der Gesellschaft ausgehende Transformationsprozesse im Bereich der Open Knowledge, Open Source, Open Hardware und Open Education Bewegung, bei denen zivilgesellschaftliche Akteure zu aktiven Mitgestalter*innen werden.

Cin Pietschmann

Bild von Cin Pietschmann Studentische Mitarbeiterin Jugend hackt für Mentor*innen-Management und Diversitätsmaßnahmen
Cin ist bei Jugend hackt im Rahmen der Städteevents für das Ehrenamtsmanagement zuständig und kümmert sich dabei um die Helfer*innen und Mentor*innen.

Eva Holzheimer

Bild von Eva Holzheimer Regionale Koordinatorin Jugend hackt Lab Fürstenberg/Havel
Eva ist bei der Open Knowledge Foundation beim Jugend hackt Team als Koordinatorin für eines der ersten regionalen Jugend hackt Labs tätig. Neben ihrer Arbeit als Sozialpädagogin engagiert sie sich Rahmen einer offenen Werkstatt in Brandenburg für den Austausch von Wissen und Kultur.

Giulia Noberti

Bild von Giulia Noberti Buchhaltung
Giulia unterstützt die Geschäftsführung in Sachen Buchhaltung, Finanzen, Abrechnungen und allgemeine Chaosbewältigung.

Gregor

Bild von Gregor Admin
Gregor unterstützt uns und unsere Projekte als Sytemadministrator. Er arbeitet für den produktiven Einsatz und die Förderung von Open Source Software.

Gregor Weichbrodt

Bild von Gregor Weichbrodt Development & Design FragDenStaat
Gregor arbeitet als Designer und Frontend-Entwickler für FragDenStaat seit Januar 2020. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit digitaler Literatur und generativer Kunst.

Mechthild Schmidt

Bild von Mechthild Schmidt Projektleitung Jugend hackt
Mechthild ist Projektleiterin bei Jugend hackt. Sie koordiniert die Labs und möchte gern an vielen weiteren Orten die Labs etablieren, damit Jugend hackt überall wirkt. Außerdem ist Mechthild bei Jugend hackt für die Finanzen zuständig.

Nina Schröter

Bild von Nina Schröter Projektmanagerin Jugend hackt
Nina ist seit Anfang 2020 für die Jugend hackt Events zuständig. Vor ihrer Zeit bei Jugend hackt hat sie viele Jahre Beteiligungsprozesse konzipiert und begleitet.

Dr. Phillip Hofmann

Bild von Dr. Phillip Hofmann Head of Legal FragDenStaat
Phillip ist seit 2020 als Syndikusanwalt bei der Open Knowledge Foundation angestellt und als Head of Legal im Projekt FragDenStaat tätig. Bevor er zu FragDenStaat kam war er mehrere Jahre als Anwalt im Urheber-, Datenschutz- und IT-Recht in Kanzleien unterwegs. Im Auftrag von Informationsfreiheit und Transparenz sind seine Hobbies klagen und verklagt werden.

Petra Balint

Bild von Petra Balint Assistenz der Geschäftsführung
Petra unterstützt die Geschäftsführung und unsere Projekte in Sachen Finanz- und Programm Management. Zuvor hat sie als Projektmanagerin für verschiedene Projekte im Bereich Menschenrechte, Verwaltungsmodernisierung und Open Source gearbeitet.

Claudia Jach

Bild von Claudia Jach Projektmanagerin
Claudia arbeitet bei der OKF zu Nachhaltigkeitsthemen und Policy.

Patricia Leu

Bild von Patricia Leu Kommunikation Prototype Fund
Patricia betreut die Kommunikationskanäle des Prototype Fund und ist für die Weiterentwicklung seiner Content-Strategie zuständig. Sie hat Religion und Kultur in Berlin studiert und zu medialer Diskurshegemonie geforscht. Während und nach ihrem Studium unterstützte sie die Kampagnen- und Kommunikationsteams verschiedener NGOs und verantwortete die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit eines Jugendverbands.

Dr. Henriette Litta

Bild von Dr. Henriette Litta Geschäftsführerin
Henriette ist Geschäftsführerin der OKF. Die Politikwissenschaftlerin beschäftigt sich seit 20 Jahren mit Fragen der Souveränität im demokratischen Gemeinwesen. Sie ist aktiv und vernetzt im Stiftungssektor und bringt Expertise insbesondere in den Bereichen Organisationsentwicklung, politische Wirksamkeit und Finanzierung mit.

Max Kronmüller

Bild von Max Kronmüller Bundesfreiwilligendienstleistender bei FragDenStaat.de
Max wurde auf FragDenStaat bei Jugend Hackt aufmerksam und absolviert nun seinen Freiwilligendienst bei der OKF.

Jakob Schiek

Bild von Jakob Schiek Bundesfreiwilligendienstleistender Jugend hackt
Jakob ist seit September 2019 der Bundesfreiwilligendienstleistende der OKF. Er ist Teil des Jugend hackt-Eventteams und kümmert sich dort unter anderem um die Verwaltung der Teilnehmenden. In seiner Freizeit fährt er gerne mit dem Fahrrad durch die Gegend, macht Sachen mit Computern oder Unsinn.

Judith Doleschal

Bild von Judith Doleschal Projektmanagerin FragDenStaat.de
Judith ist bei der Open Knowledge Foundation bei FragDenStaat.de für die Community-Entwicklung, Kommunikation sowie Fundraising zuständig.

Juliane Krüger

Bild von Juliane Krüger Referentin der Geschäftsführung
Juliane leitet seit Frühjahr 2019 die OKF kommissarisch. Zuvor unterstützte die OKF als Referentin der Geschäftsführung und in Projekten wie 2030Watch oder Demokratielabore. Sie spricht, schleift und setzt gerne Texte – am liebsten mit !Cyber!context – und arbeitet ehrenamtlich an Projekten des Netzwerks der BücherFrauen oder des FIfF, war außerdem 2018 Teil des Orgateams von Bits&Bäume, der Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit, deren Netzwerk sie weiterhin mitbetreut. Digitale Mündigkeit jeder Bürgerin und jedes Bürgers ist für sie essentielle Voraussetzung einer vernetzten demokratischen Gesellschaft.

Juliane 'Juka' Wessalowski

Bild von Juliane 'Juka' Wessalowski Verschwoerhaus & Jugend hackt Ulm
Juka hält die Open Data Flagge für die OKF in Ulm hoch, veranstaltet Jugend hackt Ulm und mehr Programm rund um Digitale Mündigkeit im Verschwörhaus. Sie ist Medieninformatikerin auf dem Papier und Künstlerin im Herzen und hinterfragt gerne alles.

Katharina Meyer

Bild von Katharina Meyer Strategie Prototype Fund
Katharina kümmert sich beim Prototype Fund um die wissenschaftliche Begleitforschung zu Themenschwerpunkten und Innovationsprozessen sowie die strategische Weiterentwicklung des Programms und seines Netzwerks. Sie ist Technik- und Wissenschaftshistorikerin und forscht im Projekt IDE zu sozialen Entwicklungsumgebungen von digitaler Infrastruktur. Mit dem Projekt Polynocular Tech Lab war sie Fellow am Center for Advanced Internet Studies. Zuvor war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centre for Digital Cultures und Projektleitung für Digitale Geisteswissenschaften bei der OKFN.

Lea Pfau

Bild von Lea Pfau Studentische Hilfskraft FragDenStaat
Lea ist seit September 2017 bei der OKF, zunächst für die Demokratielabore und seit Mai 2019 für FragDenStaat und den Volksentscheid Transparenz. Sie studiert Politikwissenschaften an der FU Berlin und beschäftigt sich außerdem im Rahmen des Europäischen Jugendparlaments mit politischer Jugendbildung im Zusammenhang mit Medien.

Leonard Wolf

Bild von Leonard Wolf Studentischer Mitarbeiter Jugend hackt
Leonard Wolf unterstützte 2015 bereits als Praktikant und Fotograf das Team von „Jugend hackt“ bei der Planung und Durchführung des Berliner Events. Nach seinem Schulabschluss im Juli 2016 begann er seinen Bundesfreiwilligendienst bei der Open Knowledge Foundation. Von September 2017 bis April 2019 war Leonard als studentischer Mitarbeiter bei den Demokratielaboren. Seit Mai ist er nun wieder bei Jugend hackt. Außerdem unterstützt er ehrenamtlich den Volksentscheid Transparenz. Sein persönliches Interesse liegt in der Fotografie, weshalb er auch regelmäßig als Veranstaltungsfotograf unterwegs ist.

Lisa Passing

Bild von Lisa Passing Entwicklung Datenschule
Lisa ist im April 2018 als Entwicklerin bei der OKF eingestiegen. Sie mag Privatsphäre.

Marie Gutbub

Bild von Marie Gutbub Program Manager & Events Prototype Fund
Marie ist teil des Prototype Fund Teams und dort für Programm Management und Events zuständig. Zuvor hat sie als freie Journalistin, Campaignerin, Kommunikationsbeauftragte, Infosec-Trainerin und Event-Organisatorin für verschiedene Projekte im Bereich Journalismus, Privacy und Open Source gearbeitet.

Maximilian Voigt

Bild von Maximilian Voigt Projektmanagement Datenschule
Maximilian Voigt arbeitet für die OKF an Bildungsprojekten. Zudem engagiert er sich in offenen Werkstätten, beschäftigt sich mit Physical Computing und setzt sich für freie Bildung sowie Open Hardware ein. Maximilian ist Vorstand des [Verbunds Offener Werkstätten](https://www.offene-werkstaetten.org/) und studierte Technikjournalismus, Public Relations sowie Kultur und Technik. Seine Masterarbeit schrieb er über das Bildungspotenzial offener Werkstätten.

Michael Peters

Bild von Michael Peters Projektleitung Code for Germany, Open Government Netzwerk
Michael betreut die Code For Germany Community und arbeitet gemeinsam mit den OK Labs an nützlichen Anwendungen rund um offene Daten. Zudem koordiniert er das zivilgesellschaftliche Open Government Netzwerk, welches sich für mehr offenes Regierungs- und Verwaltungshandeln einsetzt. Michael hat Volkswirtschaft (M.Sc.) und Politikwissenschaft (B.A.) studiert und interessiert sich insbesondere für Netzpolitik. Er arbeitet seit 2016 bei der Open Knowledge Foundation.

Paula Grünwald (geb. Glaser)

Bild von Paula Grünwald (geb. Glaser) Projektleitung Jugend hackt
Paula ist seit 2015 bei der OKF DE. Sie hat Jugend hackt als Programmmanagerin und inzwischen als Programmleiterin von einem Event in Berlin zu einem länderübergreifenden Netzwerk mit aufgebaut. Daneben hat sie als Projektmitarbeiterin einige Zeit bei den Demokratielaboren mitgewirkt.

Philip Steffan

Bild von Philip Steffan Projektmanagement Jugend hackt
Philip ist seit August 2018 bei der Open Knowledge Foundation und kümmert sich als Community-Manager im Projekt Jugend hackt um die Kommunikation. Er war schon immer gerne Erklärbär und hat sich die letzten zehn Jahre in der Makerszene herumgetrieben – als Makerspace-Gründer, Blogger, Technikjournalist und Maker-Faire-Kurator.

Saadya Windauer

Bild von Saadya Windauer Projektmanagement Jugend hackt
Saadya arbeitet seit Januar 2017 bei der OKF und ist aktuell als Projektmanagerin bei Jugend hackt. Zuvor war sie u. a. Teil der Projektteams der Demokratielabore und 2030Watch.

Sonja Fischbauer

Bild von Sonja Fischbauer Projektleiterin Jugend hackt
Sonja ist bei Jugend hackt Projektleiterin und zuständig für Fundraising. Sie hat Archäologie studiert und arbeitete sechs Jahre lang auf Ausgrabungen sowie als Museumspädagogin, bevor sie ihre Schaufel gegen einen Laptop tauschte: Als selbstständige Beraterin seit 2014 hat Sonja schon mehrere Community-Projekte im Bereich Technologie und Freies Wissen koordiniert, Hackathons organisiert und Diversity-Maßnahmen entwickelt. Seit 2018 verstärkt sie das Team der Open Knowledge Foundation Deutschland in Berlin.

Stefan Wehrmeyer

Bild von Stefan Wehrmeyer Entwicklung FragDenStaat
Stefan Wehrmeyer engagiert sich seit 2009 für Open Data. Im Jahr 2011 startete er das Informationsfreiheitsportal [FragDenStaat.de](https://fragdenstaat.de/).

Thomas Friese

Bild von Thomas Friese Program Manager Prototype Fund
Betreut und evaluiert die Förderprojekte des Prototype Funds, begleitet deren Fortschritte und steht insbesondere in technologischen Fragen dem Prototype Fund-Team wie auch den geförderten CoderInnen zur Seite. Thomas ist Generalist, Autodidakt und war zuletzt Systemadministrator, Entwickler und Development Operator.

Tomas Novy

Bild von Tomas Novy Koordination und Programmgestaltung Lab Ulm
Tom studierte Soziologie und Gesellschaftstheorie in Chemnitz, Jena und Rom. Er beschäftigte sich mit sozialen Ungleichheiten in der Kunst- und Bildungsvermittlung zwischen high und low culture. Seit Mai 2019 koordiniert und gestaltet er das Programm des Labs im Verschwörhaus. Nebenher gibt er als Dozent Einführungen in soziologische Theorien am Ulmer Aicher-Scholl-Kolleg.

Walter Palmetshofer

Bild von Walter Palmetshofer Projektleitung
Walter ist Ökonom und seit Jahren netzpolitsch aktiv. Aktuell arbeitet er an den Projekten Open Data Incubator for Europe (ODINE), einem H2020-Forschungsprojekt und am Digitalen Offenheitsindex [do:index]. Außerdem betreut er den Open Data Census. Nach Berlin kam er 2012 als Co-Founder eines Startups. Zuvor arbeitete er fünf Jahre als Sysadmin in New York City.

Kapitel 3.3

Finanzen

Wirtschaftliche Lage des Vereins

Die OKF DE verzeichnet seit ihrer Gründung 2011 eine positive wirtschaftliche Entwicklung und steigerte ihre Einnahmen kontinuierlich. Die Einnahmen aus Zuwendungen und Aufträgen machen weiterhin den größten Anteil aus. Allerdings verzeichnen die Spenden, insbesondere durch Privatpersonen, seit zwei Jahren einen großen Wachstumsschub. Mittels Projektförderungen werden etwa 70 Prozent der Gesamtaufwendungen gedeckt, sodass die wachsenden Einnahmen aus Spenden unserem Kernauftrag zugeführt werden können. Die Coronapandemie wirkte sich bislang nicht messbar negativ auf die Einnahmen der OKF DE aus. Alle Förderzusagen haben weiterhin Bestand, die Spenden stiegen sogar. Es muss aber angemerkt werden, dass sich die Akquise neuer Fördermittel schwieriger gestaltet, da Förder:innen grundsätzlich zurückhaltender mit neuen Projekten geworden sind. Die Coronapandemie zeigt sich deutlich auf der Ausgabenseite. Aufgrund der eingeschränkten Veranstaltungsmöglichkeiten entfielen viele Kostenpositionen.

Bilanz

Die OKF DE erzielt 2020 Gesamterträge in Höhe von 2.532.000 Euro. Damit konnte das hohe Niveau des Vorjahres (2.423.000 €) gesteigert werden. Der Gesamtaufwand beträgt 2.028.000 Euro (VJ 2.252.000 €). Der Gesamtaufwand untergliedert sich in Personalkosten in Höhe von 1.419.000 Euro (VJ 1.414.000 €), in Sachkosten in Höhe von 594.000 Euro (VJ 807.000 €) sowie Steuern in Höhe von 14.000 Euro (Vorjahr 30.000 €). Als Vereinsergebnis ergibt sich daraus ein operativer Überschuss vor Rücklagenveränderung in Höhe von 504.000 Euro. Es ist gelungen, sowohl das Ergebnis als auch die liquiden Mittel weiter proportional zum Wachstum der Tätigkeit der OKF DE zu steigern. Die Liquiditätsreserven sind gestiegen auf ca. 1.313.000 Euro, dementsprechend können die laufenden Zahlungsverpflichtungen für 7 Monate abgedeckt werden. Das Eigenkapital konnte 2020 so auf ca. 1.006.000 Euro gesteigert werden.

Das Vermögen der OKF DE ist größtenteils ungebunden und kann fast vollständig liquidiert werden. Die Bilanzsumme beträgt insgesamt 1.430.000 Euro (Vorjahr 854.000 €). Die Aktivseite besteht aus Sachanlagen in Höhe von 7.500 Euro (Vorjahr 5.000 €), Forderungen in Höhe von 109.000 Euro (Vorjahr 125.000 €) und liquiden Mitteln in Höhe von 1.313.000 Euro (Vorjahr 724.000 €). Das Fremdkapital auf der Passivseite besteht aus noch nicht verwendeten zweckgebundenen institutionellen Zuschüssen in Höhe von 141.000 Euro (Vorjahr 188.000 €), Verbindlichkeiten in Höhe von 186.000 Euro (Vorjahr 75.000 €) und Rückstellungen in Höhe von 95.000 Euro (Vorjahr 88.000 €). Dementsprechend beträgt das Vermögen der OKF DE aus Eigenkapital rund 1.006.000 Euro (Vorjahr 590.000 €).

Diese Kennzahlen zeigen, dass wir unsere für 2020 gesteckten Ziele erreichen konnten, die finanzielle Situation weiter zu stabilisieren, so dass eine nachhaltige Projektarbeit möglich ist. Der bilanzielle Jahresabschluss wurde mit Unterstützung der Steuerkanzlei Winkow angefertigt. Die Prüfung des Jahresabschlusses erfolgte im Mai/Juni 2021 durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Solidaris Revisions-GmbH. Es gab keine Beanstandungen.

Eine Finanzübersicht im Jahresvergleich findet sich in folgendem PDF zum Download: OKF Finanzübersicht
Die Bilanz (inkl. Gewinn- und Verlustrechnung) 2020 findet sich in folgendem PDF zum Download: BILANZ 2020

Einnahmen und Ausgaben

Die Einnahmen in Höhe von 2.532.000 Euro untergliedern sich in projektgebundene Zuschüsse, wirtschaftliche Einnahmen und Spendeneinnahmen. Die OKF DE erreichte mit projektgebundenen Zuschüssen in Höhe von 1.637.000 Euro wieder ein sehr hohes Niveau (VJ 1.844.000 €). Größte Zuwendungsgeberin war das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für das Projekt Prototype Fund mit 503.000 Euro. Weitere signifikante Geldgeber:innen waren Luminate für unsere Policy Arbeit mit 378.000 Euro, gefolgt von der SKala-Initiative mit 289.000 Euro für Jugend hackt und für unsere Organisationsentwicklung. In diesem Jahr wurde die Förderung des Prototype Funds durch das BMBF für weitere vier Jahre bewilligt. Abgesehen von dieser Förderung, nimmt der Anteil staatlicher Mittel an allen Einnahmen der OKF DE weiter ab, während die Anteile nicht-staatlicher Fördermittel (etwa von Stiftungen) steigt. Im Rahmen einer Kooperation ist die OKF DE mit dem Projekt Angstfrei wieder an einem EU-Projekt beteiligt (Erasmus+).

Die wirtschaftliche Einnahmen betrugen 357.000 Euro und übertrafen damit die Vorjahreszahl enorm (VJ 213.000 €). Diese umfassen insbesondere die Kooperationsprojekte Jugendverstärker (Fachstelle für Internationale Jugendarbeit), das Hackathon- und Beratungsprojekt Energyhack (Stromnetz Berlin), die gemeinsame Konzeption und Durchführung des Forums Offene Stadt mit der Körber-Stiftung und das Kooperationsprojekt Digitale Kommune (nexus-Institut), das wir im Rahmen von Code for Germany durchführen.

Die Spendeneinnahmen belaufen sich auf 538.000 Euro. Der Großteil geht auf das Programm FragdenStaat zurück, das sich besonders um die Neuspender:innengewinnung und damit verbunden um ein kontinuierliches Wachstum der Spender:innenbasis bemüht hat (u.a. mit einem Musikvideo auf Youtube). Hervorzuheben ist auch ein außerordentlicher Anteil an Spenden durch die Spendenkampagne Friendly Fire, die die OKF DE als eine der geförderten Organisationen ausgewählt hatten und deren Erlös zum Teil bereits 2019 geflossen ist. Ein Großteil ist 2020 in der Bilanz zu finden.

Finanzieller Ausblick

Die OKF DE verzeichnet in den letzten Jahren eine sehr positive wirtschaftliche Entwicklung. Dies hat zum einen etwas mit der hohen Qualität der Projektarbeit zu tun, die gleichermaßen von privaten Spender:innen und Fördermittelgeber:innen anerkannt wird. Zum anderen sind dafür auch externe Faktoren verantwortlich, insbesondere die politische Präsenz unserer Themen und eine verstärkt wahrgenommene Dringlichkeit des Handelns in Belangen der Transparenz, digitaler Kompetenzen und technologischer Innovationen für das Gemeinwohl. Mit unserer Erfahrung und Expertise haben wir daher hohe Chancen auf Einwerbung neuer Projektmittel und Spenden und damit auf Möglichkeiten, politische Wirkung zu entfalten und finanzielle Stabilität zu erlangen.

Die Risikolage des Vereins kann für das Jahr 2021 als grundsätzlich eher entspannt beurteilt werden. Es sind keine außergewöhnlichen oder unkontrollierten finanzintensiven und sonstigen risikoreichen Vorfälle bekannt. Mittelfristig können die immensen Ausgaben der öffentlichen Hand zur Bewältigung der Coronapandemie dazu führen, dass Fördermittel gekürzt werden, Stiftungsvermögen sinken und Privatpersonen lieber sparen als spenden. Daher werden wir darauf zielen, ein möglichst diverses Portfolio an Einnahmequellen aufzubauen.