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Kapitel 3.3

Finanzen

Wirtschaftliche Lage des Vereins

Die OKF DE verzeichnet seit ihrer Gründung 2011 eine positive wirtschaftliche Entwicklung und steigerte ihre Einnahmen kontinuierlich. Die Einnahmen aus Zuwendungen und Aufträgen machen weiterhin den größten Anteil aus. Allerdings verzeichnen die Spenden, insbesondere durch Privatpersonen, seit zwei Jahren einen großen Wachstumsschub. Mittels Projektförderungen werden etwa 70 Prozent der Gesamtaufwendungen gedeckt, sodass die wachsenden Einnahmen aus Spenden unserem Kernauftrag zugeführt werden können. Die Coronapandemie wirkte sich bislang nicht messbar negativ auf die Einnahmen der OKF DE aus. Alle Förderzusagen haben weiterhin Bestand, die Spenden stiegen sogar. Es muss aber angemerkt werden, dass sich die Akquise neuer Fördermittel schwieriger gestaltet, da Förder:innen grundsätzlich zurückhaltender mit neuen Projekten geworden sind. Die Coronapandemie zeigt sich deutlich auf der Ausgabenseite. Aufgrund der eingeschränkten Veranstaltungsmöglichkeiten entfielen viele Kostenpositionen.

Bilanz

Die OKF DE erzielt 2020 Gesamterträge in Höhe von 2.532.000 Euro. Damit konnte das hohe Niveau des Vorjahres (2.423.000 €) gesteigert werden. Der Gesamtaufwand beträgt 2.028.000 Euro (VJ 2.252.000 €). Der Gesamtaufwand untergliedert sich in Personalkosten in Höhe von 1.419.000 Euro (VJ 1.414.000 €), in Sachkosten in Höhe von 594.000 Euro (VJ 807.000 €) sowie Steuern in Höhe von 14.000 Euro (Vorjahr 30.000 €). Als Vereinsergebnis ergibt sich daraus ein operativer Überschuss vor Rücklagenveränderung in Höhe von 504.000 Euro. Es ist gelungen, sowohl das Ergebnis als auch die liquiden Mittel weiter proportional zum Wachstum der Tätigkeit der OKF DE zu steigern. Die Liquiditätsreserven sind gestiegen auf ca. 1.313.000 Euro, dementsprechend können die laufenden Zahlungsverpflichtungen für 7 Monate abgedeckt werden. Das Eigenkapital konnte 2020 so auf ca. 1.006.000 Euro gesteigert werden.

Das Vermögen der OKF DE ist größtenteils ungebunden und kann fast vollständig liquidiert werden. Die Bilanzsumme beträgt insgesamt 1.430.000 Euro (Vorjahr 854.000 €). Die Aktivseite besteht aus Sachanlagen in Höhe von 7.500 Euro (Vorjahr 5.000 €), Forderungen in Höhe von 109.000 Euro (Vorjahr 125.000 €) und liquiden Mitteln in Höhe von 1.313.000 Euro (Vorjahr 724.000 €). Das Fremdkapital auf der Passivseite besteht aus noch nicht verwendeten zweckgebundenen institutionellen Zuschüssen in Höhe von 141.000 Euro (Vorjahr 188.000 €), Verbindlichkeiten in Höhe von 186.000 Euro (Vorjahr 75.000 €) und Rückstellungen in Höhe von 95.000 Euro (Vorjahr 88.000 €). Dementsprechend beträgt das Vermögen der OKF DE aus Eigenkapital rund 1.006.000 Euro (Vorjahr 590.000 €).

Diese Kennzahlen zeigen, dass wir unsere für 2020 gesteckten Ziele erreichen konnten, die finanzielle Situation weiter zu stabilisieren, so dass eine nachhaltige Projektarbeit möglich ist. Der bilanzielle Jahresabschluss wurde mit Unterstützung der Steuerkanzlei Winkow angefertigt. Die Prüfung des Jahresabschlusses erfolgte im Mai/Juni 2021 durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Solidaris Revisions-GmbH. Es gab keine Beanstandungen.

Eine Finanzübersicht im Jahresvergleich findet sich in folgendem PDF zum Download: OKF Finanzübersicht
Die Bilanz (inkl. Gewinn- und Verlustrechnung) 2020 findet sich in folgendem PDF zum Download: BILANZ 2020

Einnahmen und Ausgaben

Die Einnahmen in Höhe von 2.532.000 Euro untergliedern sich in projektgebundene Zuschüsse, wirtschaftliche Einnahmen und Spendeneinnahmen. Die OKF DE erreichte mit projektgebundenen Zuschüssen in Höhe von 1.637.000 Euro wieder ein sehr hohes Niveau (VJ 1.844.000 €). Größte Zuwendungsgeberin war das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für das Projekt Prototype Fund mit 503.000 Euro. Weitere signifikante Geldgeber:innen waren Luminate für unsere Policy Arbeit mit 378.000 Euro, gefolgt von der SKala-Initiative mit 289.000 Euro für Jugend hackt und für unsere Organisationsentwicklung. In diesem Jahr wurde die Förderung des Prototype Funds durch das BMBF für weitere vier Jahre bewilligt. Abgesehen von dieser Förderung, nimmt der Anteil staatlicher Mittel an allen Einnahmen der OKF DE weiter ab, während die Anteile nicht-staatlicher Fördermittel (etwa von Stiftungen) steigt. Im Rahmen einer Kooperation ist die OKF DE mit dem Projekt Angstfrei wieder an einem EU-Projekt beteiligt (Erasmus+).

Die wirtschaftliche Einnahmen betrugen 357.000 Euro und übertrafen damit die Vorjahreszahl enorm (VJ 213.000 €). Diese umfassen insbesondere die Kooperationsprojekte Jugendverstärker (Fachstelle für Internationale Jugendarbeit), das Hackathon- und Beratungsprojekt Energyhack (Stromnetz Berlin), die gemeinsame Konzeption und Durchführung des Forums Offene Stadt mit der Körber-Stiftung und das Kooperationsprojekt Digitale Kommune (nexus-Institut), das wir im Rahmen von Code for Germany durchführen.

Die Spendeneinnahmen belaufen sich auf 538.000 Euro. Der Großteil geht auf das Programm FragdenStaat zurück, das sich besonders um die Neuspender:innengewinnung und damit verbunden um ein kontinuierliches Wachstum der Spender:innenbasis bemüht hat (u.a. mit einem Musikvideo auf Youtube). Hervorzuheben ist auch ein außerordentlicher Anteil an Spenden durch die Spendenkampagne Friendly Fire, die die OKF DE als eine der geförderten Organisationen ausgewählt hatten und deren Erlös zum Teil bereits 2019 geflossen ist. Ein Großteil ist 2020 in der Bilanz zu finden.

Finanzieller Ausblick

Die OKF DE verzeichnet in den letzten Jahren eine sehr positive wirtschaftliche Entwicklung. Dies hat zum einen etwas mit der hohen Qualität der Projektarbeit zu tun, die gleichermaßen von privaten Spender:innen und Fördermittelgeber:innen anerkannt wird. Zum anderen sind dafür auch externe Faktoren verantwortlich, insbesondere die politische Präsenz unserer Themen und eine verstärkt wahrgenommene Dringlichkeit des Handelns in Belangen der Transparenz, digitaler Kompetenzen und technologischer Innovationen für das Gemeinwohl. Mit unserer Erfahrung und Expertise haben wir daher hohe Chancen auf Einwerbung neuer Projektmittel und Spenden und damit auf Möglichkeiten, politische Wirkung zu entfalten und finanzielle Stabilität zu erlangen.

Die Risikolage des Vereins kann für das Jahr 2021 als grundsätzlich eher entspannt beurteilt werden. Es sind keine außergewöhnlichen oder unkontrollierten finanzintensiven und sonstigen risikoreichen Vorfälle bekannt. Mittelfristig können die immensen Ausgaben der öffentlichen Hand zur Bewältigung der Coronapandemie dazu führen, dass Fördermittel gekürzt werden, Stiftungsvermögen sinken und Privatpersonen lieber sparen als spenden. Daher werden wir darauf zielen, ein möglichst diverses Portfolio an Einnahmequellen aufzubauen.