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Kapitel 2.2

Forum Open Education

Das Projekt

Es muss politischer Anspruch sein, Bildung offen, partizipativ und demokratisch zu gestalten. Bildungspolitische Strategien entstehen meist jedoch hinter verschlossenen Türen. Die Perspektive der Praxis – v.a. der gemeinnützigen Initiativen aus dem Bereich der offenen Bildung – finden zu selten Beachtung im politischen Diskurs. Politik und Praxis können und wollen mehr voneinander profitieren. Was fehlt, sind gute Formate für den Austausch. Das Forum Open Education ist ein solches Veranstaltungsformat. Es ist aus dem Projekt edulabs hervorgegangen. Dabei ist es mehr als eine Veranstaltung: Es verbindet kollaborative Arbeitsphase, Vernetzung mit Community, Erarbeitung von Papers und Abschlussveranstaltung.

Was ist 2020 passiert?

Ressourcen

Laufzeit

Das Projekt läuft seit 2018.

Budget
Einnahmen: 16.080 €
Ausgaben: 14.440 €
davon Personalausgaben: 14.440 €
davon Sachausgaben: 0 €

Personal
Projektleitung: Maximilian Voigt

Partner:innen
Wikimedia Deutschland, Bündnis Freie Bildung

Förderung
Wikimedia Deutschland, Bundeszentrale für politische Bildung

inhaltliche Schwerpunkte

Offene Bildung stärken: Zusammen mit Wikimedia und dem Bündnis Freie Bildung haben wir 2020 erneut das Forum Open Education veranstaltet und darüber hinaus das ganze Jahr über gemeinsam mit politischen Entscheidungsträger:innen an konkreten Forderungen für neue Bildungsstrategien, insbesondere dem Einsatz von Open Educational Resources, gearbeitet.

Output

Am 8. Oktober wurden die Ergebnisse der mehrmonatigen Arbeitsphase in einer großen Abschlussveranstaltung von Bundestagsabgeordneten aller demokratischen Fraktionen digital präsentiert. Am Forum beteiligten sich die Abgeordneten Margit Stumpp, Marja-Liisa Völlers, Dr. Jens Brandenburg, Ronja Kemmer, Birke Bull-Bischoff sowie über 100 Teilgebende an der Entwicklung und Diskussion vier gemeinsamer Strategien. In dem bisher einmaligen Arbeitsprozess des FOE20 korrespondierten Bundespolitik und Zivilgesellschaft auf Augenhöhe. Die Ergebnisse reichen von konkreten Konzepten - wie das Lernen in regionalen Netzwerken - bis hin zu gemeinsamen Positionen und zeigen Visionen und Lösungsansätze für eine zeitgemäße Bildung.

Die Arbeitsphase war in 4 Fachgruppen eingeteilt, die jeweils ein Strategiepapier erarbeitet und veröffentlicht haben. Fachgruppe 1 zu “Für eine zeitgemäße und chancengleiche Bildung in der Digitalität”, Fachgruppe 2 “Open Educational Resources in Hochschule und Lehrkräftebildung”, Fachgruppe 3 “Lernen in regionalen Netzwerken” und Fachgruppe 4 “Lernen mit und über Künstliche Intelligenz”. Die Strategiepapier sind online verfügbar: https://education.forum-open.de/2020/groups/.

Stimmen zum Forum und der Bildung allgemein sind im Beitrag des Deutschlandfunks nachzuhören.

Outcome

Die Fachgruppe 1 empfiehlt, die Rolle der Bibliotheken in Deutschland als offene Lernorte zu stärken. Es geht um Chancengleichheit beim Zugang zu digitaler Bildung schon in der Grundschule. Eine Etablierung oder Professionalisierung von Schulbibliotheken, auch als Ort zur Leihe von digitalen Geräten und Etablierung freier Bildungsressourcen, soll angestrebt werden. Die Fachgruppe 2 empfiehlt, OER und Digital Literacy als Bestandteile der universitären Lehrerausbildung zu etablieren und fordert ein konkretes Fort- und Ausbildungsprogramm für Lehrkräfte. Es geht darum, Anreize für die Erstellung und Verbreitung von frei lizenzierten Lehr- und Lernangeboten zu schaffen. Die Fachgruppe 3 empfiehlt, Bildung auf regionaler Ebene zu transformieren, um Bildungsgerechtigkeit und digitale Kompetenzen durch lokale Lernnetzwerke wie Bibliotheken, Landesmedienzentren, Gemeinschaftsgärten, Kulturräume und Offene Werkstätten zu ermöglichen. Selbstwirksamkeit, selbstbestimmtes Lernen und Austausch von Wissen wird erlebbar und Schulen können entlastet werden. Die Fachgruppe 4 empfiehlt, Künstliche Intelligenz (KI) als Schlüsseltechnologie der Digitalisierung nicht den wirtschaftlichen Akteur:innen zu überlassen. Im Bildungsbereich spielt die KI schon heute in Schulclouds und Lernsoftware eine zentrale Rolle. Lehrende und Lernende sollen an der Gestaltung dieser Technologien beteiligt werden.

Impact

Der Arbeitsprozess des Forums konnte für die Erarbeitung der OER-Strategie des Bündnis Freie Bildung genutzt werden. Mit der OER-Strategie liegen alle Elemente auf dem Tisch, um Bildung auch durch konkrete politische Handlungen voranzubringen. Der Vorschlag wurde veröffentlicht mit der Forderung an die Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag versprochene OER-Strategie des Bundes noch in dieser Legislatur vorzulegen. Dies wurde 2020 in Aussicht gestellt.

Evaluation

Das Forum Open Education 2020 wurde von den Teilnehmenden sehr positiv bewertet, insbesondere der intensive Co-Creation-Prozess wurde positiv hervorgehoben.

Ausblick

Das Forum Open:Education 2021 ist in Planung.

Website

https://education.forum-open.de/