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Kapitel 1

Einleitung

Der Jahresbericht steht auch als PDF-Version zur Verfügung. Die Versionen unterscheiden sich lediglich in Layout und Bebilderung.

Die Coronakrise hat das Jahr 2020 geprägt. Der Schutz der Gesundheit von unseren Familien, Freunden und der Gesellschaft insgesamt hat den Alltag bestimmt. Das hat natürlich auch die Arbeit der OKF vor viele neue Herausforderungen gestellt. An unserer Vision und den mit ihr verknüpften Forderungen und Projekten hat sich allerdings nichts geändert. Ganz im Gegenteil. Ohne Offenheit und Teilhabe lassen sich die mit der Coronakrise verbundenen Herausforderungen nicht lösen. Civic Tech, Open Government und Offene Bildung sind wichtiger denn je, um die in der Gesellschaft verankerte Expertise und Engagement zur Krisenbewältigung und zur Stärkung unseres Gemeinwesen zu nutzen.

Wir haben 2020 wieder viel geschafft. Wir haben neue Formate entwickelt, wie den Public Interest Podcast und den Community Talk, virtuelle Veranstaltungen wie das Forum Open Education und das Forum Offene Stadt ko-konzipiert und durchgeführt und Kampagnen wie Topf Secret wurden weitergeführt und wie Klimagebäudecheck neu gestartet. In allen Projekten haben wir viel Energie freigesetzt und Neues ausprobiert. 2020 war das Jahr, in dem wir unsere erste mehrjährige Kernfinanzierung mit Luminate festzurren konnten. Ein großer Erfolg für unsere harte Arbeit. Desweiteren haben wir in diesem Jahr die ersten Meilensteine unseres neuen Governance Modells umsetzen können, um uns als Organisation besser und nachhaltiger aufzustellen. Wichtigstes Element ist die Einführung von Zirkeln, die quer über die Projekte gehen, und übergreifende Themen wie Personal, Policy und Kommunikation behandeln. Dies hat sich gerade in der Pandemie als sehr hilfreich und funktional erwiesen und den Teamgeist gestärkt. Das Governance Modell und die Arbeit in den Zirkeln soll auch dazu dienen, die Zusammenarbeit zwischen Team, Geschäftsführung und Vorstand in relevanten Prozessen und Fragen der Organisationsentwicklung zu stärken.

Wir arbeiten seit vielen Jahren an Themen wie Offene Verwaltungsdaten, Open Source, Digital Literacy und Informationsfreiheit; 2020 war das Jahr, in dem zumindest einige dieser Themen weit oben auf der politischen Tagesordnung zu finden waren: die Bundesregierung hat einen Entwurf für eine Datenstrategie vorgelegt und die deutsche EU-Ratspräsidentschaft wollte die digitale Souveränität voranbringen. Diese Prozesse haben wir kritisch begleitet und uns immer wieder in den politischen Diskurs eingebracht. Wir erkennen viel politischen Willen zur Veränderung und das Bekenntnis zur Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Organisationen. Aber es bleibt noch viel Luft nach oben. Es bleibt für zivilgesellschaftliche Organisation weiter schwierig, zu politischen Akteuren durchzudringen und die viele gute Rhetorik kann den Mangel an konkreter Umsetzung nicht aufwiegen. Dennoch blicken wir optimistisch nach vorne. Denn unsere Themen hatten noch nie so viel Aufmerksamkeit in Gesellschaft und Politik wie 2020.

Hinter der OKF stehen auch 2020 neben den hauptamtlichen Teammitgliedern lokale OK-Labs in ganz Deutschland und zahlreiche Ehrenamtliche aus vielen Bereichen, die jeweils in ein breites Netzwerk aus Zivilgesellschaft, Politik oder Verwaltung eingebunden sind. Alle Projekte werden von unseren Teammitgliedern oder Ehrenamtlichen selbst angestoßen und basieren auf praktischen Erfahrungen und leidenschaftlichem Interesse an den jeweiligen Themen. Die so entstehenden Initiativen sind immer wieder wegweisend, sodass sich die OKF zu einer der führenden Organisationen in den Bereichen Rechtsstaatlichkeit, Transparenz und Rechenschaft, Zugang zu Wissen und Teilhabe, digitale Kompetenz und öffentliche Kontrolle zählen darf.

Ohne unsere Mitglieder und Ehrenamtlichen wären die Erfolge der letzten Jahre nicht möglich gewesen. Ohne die Mitstreitenden in den Labs wären Open Government, Open Data und Co. in vielen Kommunen noch heute bloß theoretische Konzepte. Ohne unsere Mentor:innen und Coaches wären Projekte wie Jugend hackt und der Prototype Fund nicht denkbar. Und die vielen Spender:innen machen unsere Arbeit mit kleinen und großen Beiträgen erst möglich. Wir sind unglaublich dankbar für die breite Unterstützung und nehmen diese als Ansporn, unsere Themen weiterhin mit Herzblut und Leidenschaft zu verfolgen.

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Euer Vorstand